Der Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein fordert eine Prüfung der Ansiedlung einer Biogasanlage im Stadtteil Gaisburg. Dieser Standort könnte im Endeffekt weniger Kosten aufwerfen als einer in Zuffenhausen.

Zuffenhausen - Der Stuttgarter Haus- und Grundbesitzerverein hält bei der vom städtischen Abfallwirtschaftsbetrieb (AWS) geplanten neuen Biogasanlage eine weitere Standortprüfung für dringend geboten, bevor der Gemeinderat, wie beabsichtigt, am 16. Juli entscheidet. Mit den freiwerdenden Flächen der EnBW auf ihrem Heizkraftwerk-Areal an der B 10 in Gaisburg sei jetzt überraschend eine neue Situation entstanden, welche die Stadt in ihrer Energiepolitik nicht einfach ignorieren könne. „Der bisher vorgesehene Standort für eine neue Biogasanlage in Zuffenhausen muss deshalb noch einmal überdacht und auf den Prüfstand gestellt werden“, fordert der Vereinsvorsitzende Klaus Lang. Statt wie in Zuffenhausen eine neue Industrieanlage mit einer Ausnahmegenehmigung in einen regionalen Grünzug zu setzen, ließe sich auf dem EnBW-Areal in Gaisburg weit umweltfreundlicher eine Biogasanlage in einem angestammten Industriegebiet errichten. Die EnBW mache mit dem bis 2018 angekündigten Umstieg von Kohle auf Gas und mit dem Neubau eines kleineren Heizkraftwerks einen beträchtlichen Teil ihrer Flächen frei.

 

In Gaisburg könnten weniger Kosten anfallen

„Die Stadt muss grundsätzlich darauf achten, dass sie die Abfallgebühren für die Haushalte möglichst niedrig hält“, betont der Geschäftsführer von Haus und Grund, Ulrich Wecker. Schon allein der Bau der Anlage könnte in Gaisburg günstiger sein als in Zuffenhausen. „Hohe Kosten für Ausgleichsmaßnahmen und den Schutz von Eidechsen und andere geschützte Tierarten, die in Zuffenhausen anstehen, würden in Gaisburg schon mal nicht zu Buche schlagen“, ergänzt Wecker. Auch sei es längst noch nicht ausgemacht, dass mit der flächendeckenden Einführung der Biotonne in Stuttgart die Abfallmengen spürbar zunehmen würden.