I n Oberderdingen baut der Zuliefere für Hausgeräte wie Herde oder Waschmaschinen eine neue Firmenzentrale und vergrößert die Produktionsfläche. Die Zeit der Stellenstreichungen ist zu Ende .

Wirtschaft: Ulrich Schreyer (ey)

Oberderdingen - Der Haushaltsgerätezulieferer EGO baut am Firmensitz Oberderdingen zwischen Heilbronn und Pforzheim „für einen zweistelligen Millionenbetrag“ eine neue Hauptverwaltung. Dies erklärte der Vorsitzende des Vorstands, Johannes Haupt, bei der Vorlage der Bilanz.

 

Außerdem werden dort auch die Produktionskapazitäten erweitert. Für den Stammsitz des Unternehmens wurde zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat eine bis 2020 laufende Vereinbarung zur Sicherung des Standorts abgeschlossen. Es gebe auch keine weiteren Pläne für eine Reduzierung der Mitarbeiterzahl, sagte Haupt. Insgesamt waren im vergangenen Jahr 150 Stellen in der Produktion und 120 in der Verwaltung gestrichen worden. So wurden beispielsweise die Rohrheizkörperfertigung und die Stanzerei geschlossen. Bei der Verringerung der Zahl der Mitarbeiter sei EGO ohne betriebsbedingte Kündigungen ausgekommen, sagte Haupt.

Der Umsatz soll kräftig steigen

EGO produziert Heiz- und Steuerelemente für Hausgeräte wie Herde, Waschmaschinen, Trockner und Geschirrspüler – auch für den professionellen Bedarf. In das laufende Jahr ist das Unternehmen nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden gut gestartet. So sei der Umsatz im ersten Quartal um mehr als zehn Prozent über dem des Vorjahres gelegen. Haupt rechnet damit, dass der Umsatz mit einem Plus um fünf Prozent wieder etwas schneller steigt als im Vorjahr. 2015 war der Umsatz des zur Blanc & Fischer Familienholding gehörenden Unternehmens um etwas mehr als zwei Prozent auf 606 Millionen gestiegen.

Der Anteil Euopas am Umsatz soll sinken

Besonders stark will das Unternehmen künftig in Asien wachsen. Diese Region war bereits im vergangenen Jahr mit einem Plus um 20 Prozent der dynamischste Markt. Gute Geschäfte in Nordamerika konnten dagegen die Rückgänge in Mittel- und Südamerika nicht kompensieren. Insgesamt sank der Umsatz auf dem amerikanischen Kontinent deswegen um etwa mehr als drei Prozent. Gering war das Wachstum mit einem Plus um 1,3 Prozent in Europa. Das Unternehmen werde sein Wachstum künftig vor allem außerhalb Europas suchen, sagte Haupt. Der Umsatz dort soll zwar weiter steigen, der Anteil Europas an den Erlösen aber in den nächsten Jahren von 70 auf 60 Prozent sinken. Dagegen soll der Anteil Asiens von zehn auf 20 Prozent steigen. Amerika dürfte dagegen weiter 20 Prozent zum Umsatz beitragen. Unter den einzelnen Produktgruppen waren die Geschäfte mit Komponenten für Profigeräte gut, ähnlich war es bei Heizelementen, beispielsweise für Herde. Bei Komponenten für Waschmaschinen hatte es dagegen einen deutlichen Rückgang gegeben.

Hohe Investitionen am Stammsitz

Den Gewinn nennt das Unternehmen traditionell nicht, 2016 sei aber „wieder einmal das beste Jahr in der Geschichte von EGO“ gewesen. So seien auch die Investitionen von elf Millionen Euro ohne die Hilfe der Banken finanziert worden. Das Unternehmen beschäftigt weltweit knapp 6000 Mitarbeiter. Davon sind 1700 am Stammsitz Oberderdingen tätig.