Die Stadt Wernau hat den Haushaltsentwurf für 2023 vorgestellt. Vor allem das Neubaugebiet Adlerstraße Ost III und das neue Gewerbegebiet Neckartal sollen mehr Geld einbringen.

Die vergangenen Jahre sind an den Stadtverwaltungen nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Es kriselt an vielen Ecken und Enden: Corona, Flüchtlinge, Ukraine, Energie. Oft waren die Stadtverwaltungen am Ende des langen Armes des Staates dabei „an vorderster Front“, wenn globale Ereignisse vor Ort aufschlugen. „Aber das normale Geschäft läuft trotzdem weiter“, betonte Wernaus Bürgermeister Armin Elbl während der Einbringung des Haushaltsentwurfs für das kommende Jahr am vergangenen Montag. Er bat die Fraktionen des Gemeinderates darum, keine Anträge zu stellen, die die Verwaltung weiter zeitlich forderten. Und falls doch, dann sollte wenigstens eine entsprechende Aufstockung des Personals gleich mit beantragt werden. Mehrarbeit auf die vorhandenen Schultern zu verteilen, sei kaum noch möglich. Man arbeite schon seit Monaten an der Grenze des Leistbaren. Ein kleiner Überblick über die wichtigsten Aspekte des Haushaltsentwurfs.

 

Neue Wohnungen

Eines der Projekte, die Armin Elbl während seiner Rede zum nächsten Haushalt hervorhob, war die Entwicklung des Neubaugebiets Adlerstraße Ost III. Die Erschließungsarbeiten für den ersten Bauabschnitt würden in den nächsten Wochen abgeschlossen, sodass mit der Aufsiedelung begonnen werden könne. Er hoffe, dass die Investoren trotz der schwierigen Lage im Bausektor mit dem Bau der rund 220 Wohnungen rasch starteten.

St. Lukas soll auf den Katzenstein

Für die angedachte Verlegung des Seniorenheims St. Lukas auf den Katzenstein soll im nächsten Jahr ein Einwohnerbeteiligungsprozess gestartet werden. Workshops, Besichtigungen und Anhörungen von Fachleuten seien geplant, sagte Elbl. Im Herbst 2023 soll die Bürgerbeteiligung abgeschlossen sein. Danach werde sich der Gemeinderat der seniorengerechten Weiterentwicklung der Stadt annehmen.

Kinderbetreuung

Ein wichtiger Posten im städtischen Haushalt sind die Ausgaben für die Kinderbetreuung. Allein für die Schlossgartenschule mit ihren Standorten Katzenstein und Schlosshof sind zusammen mehr als 1,1 Millionen Euro im Haushalt eingestellt. Am Katzenstein werden Bodenbeläge, Decken und die Beleuchtung erneuert. Im Schlosshof werden Dach, Fassade und Heizkörper ausgetauscht. Sorgen bereitet der Verwaltung die Suche nach Erziehern. „Der Fachkräftemangel hat sich leider landesweit weiter verschärft“, sagte Elbl.

Neues Gewerbegebiet

Für ein Plus auf dem Konto soll die Ansiedelung weiterer Unternehmen im neuen Gewerbegebiet Neckartal sorgen. „Die Stadt Wernau ist seit vielen Jahren im Vergleich zu allen anderen vergleichbar großen Städten und Gemeinden im Landkreis Esslingen extrem gewerbesteuerschwach aufgestellt“, stellte Elbl fest. Mit dem geplanten neuen Gewerbegebiet könne dem Haushalt dauerhaft Gutes getan werden.

Was wird aus dem Sportpark?

Zurückgestellt werden 7,5 Millionen Euro für die Sportentwicklungsplanung. Solange keine Lösung für den Namensstreit unter den Sportvereinen gefunden ist, müssten auch keine Investitionsmittel bereitgestellt werden, so die Haltung der Stadtverwaltung. Zunächst seien nun die Vorstände des TSV und des WSF in der Pflicht, sich „zusammenzuraufen“.

Straffer Zeitplan

Die genauen Zahlen des Haushaltsplans stellte der Beigeordnete und Amtsleiter Finanzen und Personal, Michael Bauer, vor. Der Haushalt der Stadt Wernau umfasse rund 32 Millionen Euro. Geplant sei ein Minus von 445 750 Euro im Ergebnishaushalt, sagte Bauer.

Die Fraktionen des Gemeinderates sollen ihre Anträge zum kommenden Haushaltsjahr im Januar stellen. Die Beschlussfassung könnte dann am 13. Februar 2023 erfolgen.