Die Umstellung auf das doppische System ist abgeschlossen.

Haushalt - Heimsheim bleibt weiterhin so gut wie schuldenfrei, und auch die Rücklage ist mit rund acht Millionen Euro gut gefüllt. Das geht aus dem Haushaltsplanentwurf für 2019 hervor, den die Kämmerin Nina Ruppender am Montag im Gemeinderat vorgestellt hat.

 

Die Präsentation erfolgte allerdings unter Vorbehalt. Manche Punkte waren noch nicht vollständig geklärt, zudem müssen diverse Anträge der Fraktionen, über die am Montag erst entschieden wurde, noch eingepflegt werden. „Das ist noch nicht in Stein gemeißelt“, so Ruppender.

Auffallend ist am aktuellen Zahlenwerk: Die Vergleichswerte zu den Vorjahren fehlen. Das liegt an der Umstellung von der Kameralistik zum neuen doppischen Haushaltssystem. Fortan gliedert sich der Gesamthaushalt in drei Teilhaushalte: Innere Verwaltung, Dienstleistungen und Infrastruktur sowie Allgemeine Finanzwirtschaft. Der prominenteste Unterschied zum alten System liegt darin, dass nicht mehr nur Einnahmen und Ausgaben einander gegenübergestellt werden, sondern beispielsweise auch Abschreibungen berücksichtigt werden. Die Zahlen lassen sich daher mit den Vorjahren nicht mehr vergleichen, so Nina Ruppender.

Woher kommt das Geld?

In jedem Fall rechnet die Kämmerei mit Steuereinnahmen in Höhe von knapp acht Millionen Euro. Größte Einnahmequelle sind die Einkommensteuer (3,5 Millionen Euro) und die Gewerbesteuer (2,9 Millionen Euro). Knapp drei Millionen Euro erhält die Stadt voraussichtlich in Form von Zuweisungen vom Land und Ähnlichem. Rund 1,4 Millionen Euro kommen als Einnahmen beispielsweise aus Nutzungsgebühren hinzu.

Wohin fließt das Geld?

Die Personalausgaben liegen dem Entwurf zufolge 2019 bei rund 5,1 Millionen Euro. Neben der Verwaltung im Rathaus macht den Großteil der Ausgaben der soziale Sektor aus, vor allem Kindergärten. Allerdings ist der Kindergarten Lailberg II, der noch gar nicht gebaut ist, mit 140 000 Euro bereits in die Aufstellung einbezogen worden. Die Endsumme wird letztlich also etwas geringer ausfallen.

Für die Gebäudeunterhaltung muss die Stadt rund 2,5 Millionen Euro aufbringen. Insgesamt seien es dieses Jahr weniger Posten, dafür aber recht große, erklärte Ruppender. Allein die notwendige Sanierung des Deckengemäldes im Rathaussaal kommt vermutlich auf rund 150 000 Euro. Darüber hinaus muss die Stadt selbst Zuweisungen tätigen und Umlagen zahlen, rund 4,6 Millionen Euro insgesamt. An Abschreibungen fällt etwa eine Million Euro an.

Die größten Investitionen

Das meiste Geld im Bereich Investitionen gibt Heimsheim 2019 für den Neubau des Kindergartens Lailberg II aus (drei Millionen Euro), für den Bauhofneubau (2,9 Millionen Euro) und für Grundstückserwerbe am Egelsee (1,2 Millionen Euro). Auch für die Außenanlagen am Kindergarten Heerstraße wird die Stadt noch einmal viel Geld in die Hand nehmen, etwa 250 000 Euro. 290 000 Euro sind jeweils für den öffentlichen Spielplatz im Baugebiet Lailberg II und für Investitionen im Breitbandausbau eingestellt. Für das Rückhaltebecken im Gewerbegebiet Egelsee II stehen 580 000 Euro im Plan.

Der Schuldenstand der Stadt sinkt weiter ab, von 232 000 Euro auf 227 000 Euro. Unklarheiten gab es noch um die Höhe der Rücklage, wie Nina Ruppender erklärte. Im Plan ist von 8,1 Millionen Euro zum 31. Dezember 2018 die Rede. Der Kassenstand lag aber bei etwa 7,5 Millionen Euro, berichtete die Kämmerin. „Die Wahrheit liegt vermutlich irgendwo dazwischen.“ Diskussionen um den Haushaltsplanentwurf der Verwaltung blieben aus. Die abschließende Entscheidung fällt bei der nächsten Ratssitzung im Februar.