Das Regieren wird auch im Südwesten härter und konfliktreich werden. Es kommen andere Zeiten, kommentiert Reiner Ruf.

Im Landtag gibt es schon in der kommenden Woche Bescherung, dann verabschiedet das Parlament den Doppelhaushalt 2025/2026. Das Zahlenwerk markiert das Ende einer Epoche. Dies nicht so sehr deshalb, weil es sich um den letzten Etat handelt, den Ministerpräsident Winfried Kretschmann verantwortet. Der erste und einzige grüne Regierungschef wird nach der Landtagswahl in eineinhalb Jahren die Villa Reitzenstein verlassen. Er blickt dann auf eine Amtszeit zurück, die von einer Reihe exogener Schocks geprägt war – allen voran die Coronapandemie. Zugleich konnte er sich stets über volle Kassen freuen. In der Not zog er die Ausnahmeklausel der Schuldenbremse, im Übrigen regierte er im Wonnebad sprudelnder Steuerquellen. Stellt man ihn ins Kontinuum der Landesgeschichte, ist er in fiskalischer Hinsicht ein Glückskind.