Immer mehr Fixkosten machen der Stadtkasse in den kommenden zwei Jahren zu schaffen.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Plochingen - Den ersten Doppelhaushalt in der Geschichte der Stadt hat jetzt der Plochinger Gemeinderat beschlossen. Bereits bei der Einbringung hatte der Bürgermeister Frank Buß deutlich gemacht, dass das meiste Geld der Stadt in den Jahren 2018/2019 in die Bildung fließe. Dabei hat er auch, wie es der Brauch ist, die kommunalen Aufgaben der nächsten Jahre umrissen. Vor allem sieht er Rückstände in der Infrastruktur: In die Gebäude der Stadt, die Straßen, Brücken, die Busse und in das Internet müsse investiert werden, um das städtische Vermögen zu erhalten. Plochingen sei zwar auf dem richtigen Weg, doch gebe es hier „noch viel zu tun.“

 

Steigende Kinderzahlen

Entgegen der Prognosen der vergangenen Jahre geht auch Plochingen wieder von einer steigenden Kinderzahl aus, deswegen müssten Kinderbetreuung und Schulen weiter ausgebaut werden und das wird die nächsten 15 Jahre der größte Investitionsschwerpunkt werden.

Dazu zählt vor allem das Untere Schulzentrum mit Gymnasium, Realschule und Werkrealschule. Zwar hat die Stadt noch keine belastbaren Zahlen, doch schätzt sie die Investitionen auf rund 25 Millionen Euro. Mehr als eine Million fließt in die Kinderbetreuung. Vor sozialen Aufgaben steht die Stadt ohnehin. Nicht nur die Integration von Flüchtlingen, auch die Inklusion, die Pflege von Älteren und die Umsetzung der Klimaschutzziele stellten Plochingen vor große Herausforderungen. Er appellierte an Bund und Land, hier Rahmenbedingungen zu schaffen, damit diese Aufgaben auch bewältigt werden können.

Obwohl die Stadt wegen der gesunden Konjunktur gute Einnahmen hat, belasten steigende Personalkosten den Haushalt. Nächstes Jahr muss Plochingen 11,1 Millionen Euro für das Personal erwirtschaften. Schwierigkeiten bereitet es der Stadt auch, dass an das Personal immer mehr bürokratische Anforderungen gestellt würden.

Die große Neckarbrücke soll saniert werden

Investiert wird nicht nur in das Personal. Langfristig will Plochingen das technische Rathaus sanieren und hat dafür schon einmal 300 000 Euro für die Planung vorgesehen. Den größten Happen Geld verschlingt jedoch die Neckarbrücke. Die Otto-Konz-Brücke und ihre Verlängerung, die Hafenbrücke, sollen saniert werden. Dafür braucht es in den nächsten zwei Jahren 1,65 Millionen Euro. Weitere Brauprojekte sind die Osterweiterung des Stadtteils Stumpenhof und das Baugebiet südlich des Talwegs. Hier stoppen zur Zeit die weiteren Planungen, weil noch Verfahren an der Baulandkammer in Stuttgart anhängig sind. Außerdem will die Stadt den Bahnhofsvorplatz umbauen und den zentralen Omnibusbahnhof renovieren lassen.