Der Rat beschließt den Haushalt mit großer Mehrheit.

Renningen - Solide Finanzen, so gut wie keine Schulden, gute Gewerbesteuereinnahmen: Der Haushaltsplan 2018 der Stadt Renningen präsentiert sich von seiner besten Seite. Kein Wunder also, dass der Gemeinderat das Zahlenwerk mit großer Mehrheit – eine Gegenstimme kam vom Grünen-Mitglied Erwin Eisenhardt – abgesegnet hat. Dass jedoch zukünftig große Investitionen auf die Stadt warten, die dieses Bild stark wandeln werden, betont die Stadtverwaltung immer wieder. Nach heutigem Stand geht die Verwaltung mit einem Schrumpfen der Rücklage auf knapp eine Million Euro bis 2021 aus, bis dahin werden wohl auch die Schulden in die Millionen gehen.

 

Zu den größten Haushaltspunkten gab es in der Ratssitzung keine Diskussionen mehr, weder bei den Einnahmen noch bei den Ausgaben. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen 2018 geschätzt bei 9,5 Millionen Euro, die Einnahmen aus der Einkommenssteuer bei 12,4 Millionen Euro. Zu den größten Investitionen im nächsten Jahr zählen der neue Kindergarten an der Rankbachstraße, der in einem gesonderten Tagesordnungspunkt ausführlich behandelt wurde, und der Übergangskindergarten an der Jahnstraße. 2018 stehen zwei Millionen Euro für beides bereit, insgesamt sind die Projekte natürlich teurer, zusammen etwa viereinhalb Millionen Euro. Die Sanierung des Rankbachhallen-Foyers kostet 475 000 Euro, in den Straßenbau fließen 2018 1,2 Millionen.

Für Diskussionsstoff sorgten in den Ausschüssen wie in der Ratssitzung noch die vielen Anträge der Fraktionen – 31 insgesamt (Dopplungen eingerechnet). Denn zu den Haushaltsberatungen reichen die Fraktionen im Renninger Rat üblicherweise eigene Anträge ein. Manche hätten auf die Finanzen im Haushalt gar keine Auswirkungen, andere beinhalten auch große und kostspielige Investitionen. In fast allen Fällen schloss sich die Mehrheit im Rat den jeweiligen Vorschlägen der Verwaltung an. Ein kleiner Auszug:

Bürgerhaus Die CDU beantragte eine Klimaanlage. Kosten: mehr als 100 000 Euro plus Folgekosten. Auch für andere Gebäude war so etwas aus Kostengründen bislang immer abgelehnt worden, so auch in diesem Fall. Für Erleichterung sollen die 2019 anstehenden Fassadensanierungen sorgen, zudem wird dann auch geprüft, ob für eine bessere Durchlüftung elektrische Öffnungen für die Oberlichter möglich sind.

Sportplätze Die SPD beantragte die Erweiterung des Jugendsportforums Hirschländer um drei ortsfeste Sandplätze für Beach-Volleyball und ähnliche Sportarten. Kosten auch hier mehr als 100 000 Euro. Die Verwaltung wies darauf hin, dass es an der Rankbachstraße bereits ein Beachvolleyballfeld gibt. Sobald dieses wegen zusätzlicher Parkplätze aufgegeben werden müsse, könnte im Bereich Hirschländer Ersatz geschaffen werden. Der Rat schloss sich an. Zudem will die Verwaltung dafür Sorge tragen, dass das Feld an der Rankbachstraße in der warmen Jahreszeit immer spielbereit ist und nicht erst auf Anfrage.

Barrierefreiheit Die Frauen für Renningen beantragten die Erstellung eines Konzepts „Barrierefreie Stadt“. So etwas wäre sicher wünschenswert, hieß es von der Verwaltung, aber der personelle Aufwand für ein so umfassendes Projekt wäre so groß, dass dafür andere wichtige Projekte hinten anstehen müssten. Wo neu gebaut oder saniert werde, achte man aber sowieso immer darauf, möglichst gute Bedingungen zu schaffen. Bei vier Gegenstimmen folgte der Rat der Einschätzung der Stadt.

Naturschutz Die Grünen beantragten, städtische Rasenflächen zu Wiesenflächen umzuwidmen, um wichtige Lebensräume für Insekten wie Bienen zu schaffen. Hier müsse man den ökologischen Mehrwert gegen eine ansprechende Gestaltung abwägen, fand die Verwaltung. Nicht überall passten ungemähte Wildwiesen hin. Die Verwaltung will eine Übersicht zusammenstellen, welche Flächen sich anbieten.