CDU, Linksbündnis und SPD fordern in den Haushaltsberatungen deutlich mehr Unterstützung für die SSB , also OB Fritz Kuhn (Grüne) signalisiert hat. Die Infrastruktur des städtischen Verkehrsbetriebs ist in die Jahre gekommen.
Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) steckt nach Ansicht von Stadträten in großen wirtschaftlichen Nöten, aber nicht wegen Fehlleistungen oder weil die Kanzlei Oppenländer mit der Prüfung vermeintlicher Fehlleistungen des Vorstands beim Jahresabschluss 2018 betraut worden war, sondern wegen des ständig wachsenden Angebots. Es ist längst Konsens, dass die SSB aus dem Betrieb heraus weder die weitgehend aus den 1980er Jahren stammende Schieneninfrastruktur sanieren noch die nötigen Investitionen für die ebenfalls schon 35 Jahre alten Ersatzfahrzeuge im Schienen- und Busbereich stemmen können. Das vom Landeskabinett gebilligte Fördergesetz unterstützt die SSB nur in geringem Maße. Zudem nimmt die Verschuldung extreme Züge an: Sie soll allein schon bis 2022 von 290 auf 372 Millionen Euro steigen. Die Investitionen in diesem Zeitraum in Schienen, Fahrzeuge, Gleis- und technische Anlagen sowie in Grundstücke, Gebäude und Betriebsausstattung belaufen sich laut Wirtschaftsplan auf 573 Millionen Euro, knapp 40 Prozent sind mittels Zuschüssen finanziert. Das sind nur vorläufige Zahlen, denn auch SSB-Bauvorhaben werden teurer als geplant, so verteuert sich die Stadtbahnlinie U 6 zum Flughafen von 70 auf knapp 130 Millionen Euro. Und auf den Mehrkosten bleibt das Unternehmen sitzen.