Die Studenten der Hochschule der Medien haben bei der Media-Night gezeigt, was sie alles können – und jede Menge Spaß gehabt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Es ist eine kleine Zeitreise: Die Gäste der Media-Night gehen durch die Tür und landen mitten in den 1950er-Jahren in einem American Diner. Alles ist stimmig: die Einrichtung setzt sich zusammen aus einem rotem Kunstledersofa, Kaffeehausstühlen, kleinen Tischchen und einem Tresen mit hohen Barhockern. Die Kellnerinnen haben Schleifen in den Haaren. In der Ecke steht eine Jukebox.

 

Das American Diner ist nur eines von knapp 100 Projekten, welches die Studenten der Hochschule der Medien (HdM) am Donnerstagabend bei der Media-Night präsentieren. Am Ende eines jeden Semesters lädt die HdM zu der Veranstaltung ein, um zu zeigen, was die Bachelor- und Master-Anwärter alles können. Es ist eine Mischung aus Präsentation, Information und Party. Nach der vielen Arbeit der vergangenen Wochen, steht für die jungen Menschen an diesem Abend der Spaß im Vordergrund. So sehen das auch die elf Studierenden, die das American Diner in der HdM entwickelt haben.

Eine Rauminstallation in Form einer Schallplatte

Das Kernstück ist eine große interaktive Rauminstallation in Form einer Schallplatte. Die ist wie eine Torte in Abschnitte unterteilt und entsprechend der Plattenringe zusätzlich in mehrere Felder. Jeder Spieler bekommt einen Abschnitt zugeordnet. Im Takt der Musik leuchten die verschiedenen Felder auf. Die Spieler müssen sich möglichst schnell auf die leuchtenden Felder stellen. Sind sie zu langsam oder machen sie einen Fehler, hängt die Musik.

Die elf HdM-Studenten haben das Jukebox-Spiel in eine Geschichte eingebettet. Es geht um den schüchternen George, der in Lorraine verliebt ist. Eines Tages nimmt er seinen ganzen Mut zusammen, und fordert das Mädchen zum Tanz auf. Dazu braucht er die Musik aus der Jukebox. Die Studierenden haben diese Story in einen Stummfilm gepackt. Dieser flimmert in dem American Diner über eine große Leinwand. „Wir wollten alles anbieten und so viele Medien wie möglich bespielen“, sagt Konstantin Kühnle. Er und seine Kommilitonen arbeiteten ein Semester lang an dem Projekt – zuletzt Tag und Nacht. „Wir waren von 7 bis 24 Uhr damit beschäftigt“, sagt der 23-Jährige.

Beim Spiel Kinectivity ist Geschicklichkeit gefragt

Alles ist selbst gemacht beziehungsweise selbst organisiert, vom Bauen der Installation, über das Programmieren des Spiels bis hin zur Gestaltung der Speisekarte, in der die Spielanleitung zu finden ist. Schade, dass alles nur von kurzer Dauer ist. „Wir werden in den nächsten Tagen wohl alles wieder abbauen müssen“, bedauert Kühnle. Doch die Idee werde weiter leben. Die Studenten haben ihr Projekt dokumentiert und wollen sich damit bei Festivals und Preisen bewerben.

Geschicklichkeit ist beim Spiel Kinectivity gefragt. Pascal Walter hat es zusammen mit vier Kommilitonen erfunden und programmiert. Der Spieler steht vor einem großen Monitor. Erst kommen verschiedene Hindernisse auf ihn zugefahren, denen er ausweichen muss. Dann sind es Silhouetten. Der Spieler muss diese Schatten genau nachahmen, so dass er hindurchpasst, ohne anzuecken. Das Programm wird allein mit dem Körper gesteuert – ohne eine Computermaus, eine Tastatur oder einen Touchscreen. Eine spezielle Kamera erkennt die Bewegungen des Spielers.

Das Fünferteam aus dem Studiengang audiovisuelle Medien arbeitete fünf Monate lang an dem Spiel. Bei der Media-Night konnten es erstmals alle Studierenden und Besucher ausprobieren. Künftig soll es im Neubau Süd einen dauerhaften Platz bekommen. Alle HdM-Studenten bekommen einen Zugang. Ein Computer speichert die verschiedenen Profile und eine ewige Bestenliste.

Fotografierenlernen und Taschen drucken

Josia Scheytt hat zusammen mit vier weiteren Kommilitonen eine Internetseite entwickelt. Unter www.cam-eleon.de können Nachwuchsfotografen mit einem interaktiven Kamerasimulator spielerisch die Grundlagen der digitalen Fotografie erlernen. Es gibt fünf Motive. Der Nutzer kann per Mausklick die Blende, die Belichtungszeit, die Iso-Zahl und die Brennweite verändern und schauen, wie sich das auf die Bilder auswirkt.

Großen Absatz finden an diesem Abend die Fanartikel, die von Studierenden der Druck- und Medientechnik gestaltet wurden. Sie übersetzten berühmte Star-Wars-Slogans ins Schwäbische. „Möge d’ Macht mit dr sei“, steht auf den T-Shirts. Wahlweise können sich die Besucher auch „Viel z schlebba du no haschd“ oder „Luke, i bens dei Vaddr“ auf Jutebeutel drucken lassen.