Ordnungshüter Dirk Albrecht muss sich auch in Heimsheim und Wurmberg vor allem mit Falschparkern und wild entsorgtem Abfall herumschlagen.

Heckengäu - Bereits seit zehn Monaten verrichtet Dirk Albrecht seinen Dienst im Heckengäu. Zu Jahresbeginn wurde der Mönsheimer Familienvater und ausgebildete Fahrlehrer als Vollzugsbediensteter der Stadt Heimsheim sowie der Gemeinden Mönsheim und Wurmberg von eben diesen eingestellt. Damit ist der Ordnungshüter für 11 000 Einwohner und ungefähr 4000 Hektar Fläche zuständig. „Das ist schon ein großes Gebiet“, sagt der Mittvierziger und lacht. Nun hat Dirk Albrecht im Gemeinderat in Mönsheim über seine Tätigkeit berichtet.

 

„Ich kann keine Polizei ersetzen, aber ich kann sie unterstützen“, betonte der Gemeindevollzugsbeamte. Seine Wochenarbeitszeit teile sich auf 16 Stunden in Heimsheim, 13 Stunden in Mönsheim und neun Stunden in Wurmberg auf. Dabei sei er neben der Bürotätigkeit auf allgemeinen Kontrollfahrten unterwegs. „Ich gehe nicht gezielt irgendwo hin und suche mir den nächsten Falschparker heraus“, erklärte er nachdrücklich.

Manchmal drückt er auch ein Auge zu

Falschparker sind zwar im Visier des Ordnungshüters und auf Platz eins der Negativrangliste. Doch natürlich drücke er auch einmal ein Auge zu, wenn keine Behinderung oder Gefährdung erkennbar sei. Dann gibt es einen schriftlichen Hinweis unter den Scheibenwischer. Doch habe er seit Mai in Mönsheim 49 bußgeldpflichtige Verwarnungen aussprechen müssen. Parken im absoluten Halteverbot sei gleich 24 Mal darunter. Gefolgt von Parken auf dem Gehweg in elf Fällen.

„Gibt es Wiederholungstäter?“, wollte Birgit Fritsch (Bürgerliste) wissen. „Nur so viel: der Spitzenreiter hat vier Verwarnungen“, war die Antwort von Dirk Albrecht. In Wurmberg seien es nur 33 Strafzettel wegen falschen Parkens gewesen. Dafür in der Stadt, in Heimsheim, gleich 117. Damit liegt Mönsheim hier klar auf Platz zwei. Spitzenreiter im Trio sei Mönsheim dagegen beim Thema illegal entsorgtem Müll. „Leider kommt das in Mönsheim sehr oft vor“, berichtete der Gemeindevollzugsbedienstete. „Ich habe im Auto Handschuhe und durchsuche den Müll nach Hinweisen auf den Verursacher “, so Albrecht. Er informiere dann den Bauhof, damit der Abfall auch entsorgt werde. „Wurden denn schon Verursacher ermittelt?“, fragte Simone Reusch (Bürgerliste). Tatsächlich habe er einen Mönsheimer ermitteln können und auch persönlich aufgesucht, berichtete der Ordnungshüter. Der habe den Müll dann entsorgt und sich einsichtig gezeigt. Den Fall habe er nicht zur Anzeige gebracht.

Unterschiedliche Akzeptanz in der Bevölkerung

Walter Knapp (Freie Wähler) fragte nach der Akzeptanz in der Bevölkerung. Das sei unterschiedlich, sagte Albrecht. „Die Akzeptanz ist da, solange ich die Leute in Ruhe lasse.“ Ein großes Lob gab es von Bürgermeister Thomas Fritsch: „Herr Albrecht hat sich als der ideale Mann erwiesen, der auch das richtige Fingerspitzengefühl hat“, sagte Fritsch.

Eine Polizeiverordnung, wie es sie in den Nachbargemeinden Wurmberg und Heimsheim gibt, aber in Mönsheim nicht, stellte Hans Kuhnle in den Raum. „Wäre das sinnvoll?“, fragte er. Darauf gab es von Albrecht ein klares „Ja“ und ein Beispiel: Ließe ein Hundebesitzer seinen Vierbeiner innerorts an einer viel befahrenen Straße ohne Leine frei laufen, so könne er diesen in Mönsheim nur darum bitten, den Hund an die Leine zu nehmen. In Heimsheim oder Wurmberg könne er das anordnen. Die Stelle des Gemeindevollzugsbediensteten ist vorerst auf zwei Jahre befristet. Der Bürgermeister stellte eine dauerhafte Beschäftigung in Aussicht. Darüber werde aber frühestens im Frühjahr 2017 entschieden, so Fritsch.