Stadtplaner prüfen die Umwandlung der ampelgeregelten Kreuzung am Hedelfinger Platz in einen Kreisverkehr.

Hedelfingen - Es kommt Fahrt in die Diskussion über den Umbau des Hedelfinger Platzes. Bei der Stadtbezirksrundfahrt mit dem Behindertenbeauftragten Walter Tattermusch beklagten sich Stadtseniorenrätinnen und Behindertenvertreter über die Fußgängerfurten. „Wer die Kreuzung von der Bushaltestelle an den Otto-Hirsch-Brücken in Richtung Stadtbahn-Endhaltestelle oder vom Bürgerhaus zum Löwengarten überqueren will und nicht so gut zu Fuß ist, schafft es nicht während der Grünphase und die Aufstellinsel in der Mitte ist recht schmal“, gab Stadtseniorenrätin Helga Fehrmann die Ängste vieler älterer Hedelfinger wieder. Die Ampelphase sei zu kurz. Nicht nur Senioren haben ihre Probleme mit dem Überqueren. „Viele Busfahrgäste, die hier zu einer der Stadtbahnen umsteigen wollen, ignorieren das Rotlicht, um die kurz vor der Abfahrt stehende Stadtbahnlinie noch zu erreichen“, ergänzte Bezirksvorsteher Kai Freier. Die schwierigen Fußwegbeziehungen sind ein Grund, wieso sich das Stadtplanungsamt mit dem Umbau des Hedelfinger Platzes beschäftigt. „Wir prüfen gerade, ob hier ein Kreisverkehr installiert werden könnte“, sagt Verkehrsplaner Andreas Hemmerich. Erste Untersuchungen laufen, einige Ergebnisse wecken Hoffnungen.

 

Lärmschwerpunkt

So hat sich laut Hemmerich die Zahl der den Platz überquerenden Fahrzeuge leicht verringert. „Gleichzeitig haben Messungen ergeben, dass die Rohrackerstraße eine der am meisten belasteten Straße in der Landeshauptstadt ist. Sie ist ein Lärmschwerpunkt mit zum Teil mehr als 65 Dezibel in der Nacht.“ Die Stadt müsse also etwas gegen diese Belastung unternehmen. Die Reduzierung von vier auf zwei Fahrspuren in der Rohrackerstraße wäre eine Alternative. Ein Kreisverkehr könnte dies ermöglichen.

Keine Änderung der Endhaltestellen

„Ein Kreisverkehr wird die Leistungsfähigkeit für den Verkehr aber nicht verbessern. Wir müssen analysieren und auch simulieren, wie er sich auf den Verkehrsstrom auswirken würde“, so Hemmerich. Er weiß, dass sich jetzt bereits die Fahrzeuge in der Hauptverkehrszeit in der Hedelfinger und teilweise in der Rohrackerstraße stauen. Wichtig sei auch, dass die Busse keine Verspätungen einfahren. Die Fläche für einen Kreisel, das haben erste Voruntersuchungen ergeben, würde wohl ausreichen. Angedacht sei ein kleiner Kreisverkehr mit rund 26 Metern Durchmesser. „Am Standort der Stadtbahn-Endhaltestellen wird nichts geändert. Sie sind gesetzt“, sagt Hemmerich. Die Haltestelle der Buslinie 103 könnte dann ebenfalls nach vorne verlegt werden. Auch über den Standort der Haltestelle der Buslinien 62 und 65 in Richtung Obertürkheim könnte nachgedacht werden, und für Fahrradfahrer würde ein Kreisverkehr samt Rückbau der Rohrackerstraße ebenfalls Vorteile bringen. „Wir haben den Auftrag erhalten, einen Kreisverkehr zu prüfen. Die Ergebnisse wollen wir bis Sommer 2019 zusammengetragen und dem Gemeinde- und Bezirksbeirat vorgestellt haben“, so Hemmerich. Letztendlich müssten dann die Politiker entscheiden, was sie wollen, und ob sie Mittel dafür freigeben.