Wurden an der Uniklinik in Heidelberg Akten so manipuliert, dass Patienten kranker eingestuft wurden, als sie es wirklich waren? Dabei geht es um die Vergabe von Spenderherzen. Nun wurden Ermittlungen aufgenommen.

Heidelberg - Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der Vergabe von Spenderherzen in der Universitätsklinik Heidelberg. Die bei der Bundesärztekammer angesiedelte Prüfungs- und Überwachungskommission (PÜK) habe Unregelmäßigkeiten festgestellt, berichtete „sueddeutsche.de“ am Donnerstag unter Berufung auf informierte Kreise.

 

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg bestätigte am Donnerstag Ermittlungen wegen des „Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung durch manipulierte Leistungen von Herztransplantationspatienten“. Patientenakten seien aufgrund eines richterlichen Beschlusses sichergestellt worden. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ sollen die Akten einiger Patienten so verändert worden sein, dass sie kranker wirkten.

Das Klinikum bestätigte dem Bericht zufolge, dass bei 34 Patienten in den Jahren 2010 und 2011 Meldungen zur Herztransplantation nicht in vollem Umfang den Richtlinien der Bundesärztekammer entsprochen hätten. Seit September 2011 gebe es keine Auffälligkeiten mehr, habe der Ärztliche Direktor Guido Adler betont. Adler war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.