Die Polizei entdeckt neue Spuren - ob sie mit dem Fall Bögerl in Verbindung stehen, ist aber unklar.

Heidenheim/Stuttgart - Im ungelösten Mordfall Bögerl hat die Polizei neue Spuren im Wald gefunden. „Es sind Überbleibsel von menschlichen Aufenthalten“, sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums Stuttgart am Dienstag.

 

Gefunden wurden neben anderen kleinen Gegenständen Kronkorken und Abfall. Die werden nun auf DNA-Spuren untersucht, um dem bislang nicht gefassten Täter auf die Schliche zu kommen. Noch sei aber völlig unklar, ob die Funde in Zusammenhang mit dem Mord an der Bankiersfrau Maria Bögerl stünden, sagte der Sprecher. Bisher fehlt auch jede Spur von der Tatwaffe.

Waldstück bei Heidenheim-Großkuchen durchkämmt

Am Montag hatte eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei Biberach das Waldstück bei Heidenheim-Großkuchen durchkämmt, in dem die Leiche der 2010 ermordeten Bögerl entdeckt worden war. Neben Spürhunden waren auch Archäologen mit Metalldetektoren im Einsatz. Am Dienstag wurde die Suche aber wegen schlechten Wetters abgebrochen.

Es könnten Kleiderfetzen, Zigarettenstummel, Essensreste oder auch Tatwerkzeuge sein, die den Ermittlern helfen, endlich Licht in den mysteriösen Mordfall zu bekommen. „Wir hoffen, dass wir noch mehr finden“, sagte der Sprecher. Spürhunde schlugen unter anderem in dem Waldstück bei einem kleinem Tümpel an, den die Feuerwehr am Montag ausgepumpt hatte.

Mit der neuen Herangehensweise an den zwei Jahre alten Fall haben die Ermittler möglicherweise einen Ort gefunden, an dem sich der Täter aufgehalten hatte. Es handele sich dabei um einen Bereich in dem Waldstück, das bisher nicht im Fokus war. Forstwissenschaftler hatten die Polizei darauf gebracht.

Insgesamt 9500 Hinweise eingegangen

Die Sonderkommission „Flagge“ geht in ihren Ermittlungen tausenden Spuren nach. Bisher sind bei der Polizei insgesamt 9500 Hinweise eingegangen, 900 davon waren noch nicht bearbeitet. „Es gehen weiterhin Hinweise aus der Bevölkerung ein“, hieß es beim Regierungspräsidium. Die zweifache Mutter Maria Bögerl wurde am 12. Mai 2010 entführt und später ermordet. Ihr Mann, der Heidenheimer Sparkassendirektor Thomas Bögerl, nahm sich knapp ein Jahr später das Leben.