Der Chor „Gospel im Osten“ startet wieder ein neues Projekt. Neue Mitglieder sind dort jederzeit willkommen.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

Berg - Gospel ist weit mehr als geistliche Musik – Gospels sind Glücksbringer“, so hat einst eine Gospel-Zeitschrift geschrieben. Nicht umsonst ist Gospel auch das griechische Wort für gute Nachrichten. Sicherlich ein Grund, warum der Chor „Gospel im Osten“ längst die Kapazitäten der Heilandskirche sprengt. Um die 310 Sänger haben am vergangenen Dienstag bei der ersten Probe des Chores für das neue Projekt teilgenommen. „Es werden jedes Mal mehr“, sagt Susanne Zimmerer, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Chores kümmert.

 

Bereits um viertel vor Acht strömten am Dienstagabend in der sonst eher wenig belebten Sickstraße zahlreiche Menschen in Richtung Heilandskirche. Es war wieder soweit: Gospel im Osten startete wieder eine neue Phase. Der Chor ist ein Projektchor. Das unterscheidet ihn grundlegend von anderen Chören. Jedes Vierteljahr beginnt ein neues Singprojekt. Zu diesem Zeitpunkt können dann auch wieder neue Sänger einsteigen. Dennoch kennen sich viele bereits. Sie sind schon seit Jahren im Chor. „Der harte Kern unseres Chores wird immer größer“, sagte Zimmerer begeistert. Aber auch viele neue Gesichter fanden am Dienstag ihren Weg zur Chorprobe in die Heilandskirche. Trotz der Größe sei das Verhältnis innerhalb des Chores keineswegs anonym. Einige Mitglieder engagieren sich auch freiwillig außerhalb der Proben für den Chor. So haben sich ein paar Damen am Eingang positioniert und begrüßen alle hereinkommenden Sänger, besonders die neuen Gesichter, und verteilen die Noten für das aktuelle Programm.

Im Jahr 2005 ist der Chor auf Anregungen von Gemeindepfarrer Albrecht Hoch und Chorleiter Thomas Dillenhöfer gestartet. „Zwischen den beiden ist gleich der Funke übergesprungen“, weiß Zimmerer. Die Zusammenarbeit habe sofort sehr gut funktioniert. Begonnen hat der Chor mit 30 Sängern, inzwischen sind es in den einzelnen Projektphasen regelmäßig um die 250 bis 300. Ob er damit gerechnet hat, dass sein Gospel-Projekt so einschlägt? „Nein, im Leben nicht“, betont Dillenhöfer, der hauptberuflich als Architekt arbeitet. Die Leute mit einem etwas anderen Musikstil in die Kirche locken, das war sein Ziel. Denn was inhaltlich hinter der Kirche stecke, habe auch heute durchaus noch Sinn, ist Dillenhöfers Auffassung.

„Gospel ist ganzheitlicher als normale Kirchenmusik“

Das zu vermitteln, ist ihm wohl inzwischen gelungen – über die Musik. Eine etwas andere Art von Musik: „Gospel ist ganzheitlicher als normale Kirchenmusik“, sagt der Chorleiter. Zudem sei das Liedgut nicht kompliziert, jeder könne gleich mitsingen, und der Chor klinge relativ schnell recht gut. „Moderne Sounds“ nennt Dillenhöfer den Stil seines Chores. Das heißt soviel, wie das sich der Chor auf modernen und zeitgemäßen Gospel fokussiert.

Willkommen ist bei Gospel im Osten eigentlich jeder. Unabhängig von Alter, Geschlecht oder Religion, wie Kämmerer betont. Schließlich soll der Chor viele Menschen zueinander bringen. Inzwischen tut er dies auch weit über die Grenzen des Stuttgarter Ostens hinaus.