Vier Jahre nach dem Polizistenmord von Heilbronn fehlt den Ermittlern weiterhin eine heiße Spur.

Heilbronn - Vier Jahre nach dem Polizistenmord von Heilbronn fehlt den Ermittlern weiterhin eine heiße Spur. Trotzdem ist das Landeskriminalamt (LKA) noch zuversichtlich, den Täter eines Tages zu fassen. „Es zeigt sich, dass auch lange zurückliegende Mordfälle durchaus gelöst werden können“, sagte LKA-Sprecher Ulrich Heffner am Mittwoch in Stuttgart. Am 25. April 2007 war die 22-jährige Polizistin durch einen Kopfschuss getötet worden. Das Verbrechen geschah am hellen Tag in ihrem Streifenwagen auf dem Heilbronner Festgelände Theresienwiese. Ein Kollege überlebte schwer verletzt und lag wochenlang im Koma. Er kann sich an das Geschehene nicht erinnern.

 

Die Sonderkommission „Parkplatz“ verfolge derzeit noch rund 300 offene Spuren, darunter neun größere Ermittlungskomplexe, sagte der LKA-Sprecher. „Es gehen immer wieder neue Hinweise ein.“ Im vergangenen Jahr haben sich die Ermittler unter anderem auf Personen mit Bezug zur organisierten Kriminalität konzentriert. Einige Spuren hätten sich bis ins Ausland erstreckt. „Wir gehen von mindestens zwei Tätern aus“, sagte der Sprecher.

300.000 Euro Belohnung

Anfang 2010 hatte die Polizei 395 ehemalige Gymnasiasten kontaktiert, die zur Tatzeit rund einen Kilometer vom Tatort entfernt ihren Abschluss gefeiert hatten. Die Beamten hatten gehofft, dass dort Fotos und Videos aufgenommen worden sein könnten, die bei der Aufklärung der Tat helfen. „Die Resonanz war sehr gut, aber es hat sich kein neuer Ansatz daraus ergeben“, sagte Heffner. Neben dem Leiter der Sonderkommission „Parkplatz“, Axel Mögelin, sind noch 16 weitere Beamte in die Mord-Ermittlungen eingebunden. Noch immer ist eine Belohnung von 300.000 Euro ausgesetzt.

Vor drei Jahren sah es schon einmal so aus, als sei die Täterin identifiziert. Monatelang suchte die Polizei mit großem Aufwand nach einer Frau, deren genetischen Fingerabdruck die Ermittler an mehreren Tatorten gefunden hatten. Doch aus der „Phantom“-Jagd wurde ein Skandal: Der Gen-Code stammte von einer Arbeiterin, die beim Verpacken mit den Wattestäbchen für die Spurensuche in Berührung gekommen war. Mit keinem der ihr angelasteten Verbrechen, darunter weitere Morde und Einbrüche, hatte sie etwas zu tun. Im März 2009 räumten die Ermittler die Verwechslung ein.