Bislang hatten vorsätzliche Lockerungen von Radschrauben an Personenwagen keine dramatischen Folgen. Aber nicht auszudenken, wenn sich auf der Autobahn mal ein Rad löst. Der Täter und seine Motiv sind unbekannt.

Buchen - Eine Serie von Manipulationen an Autorädern stellt die PolizeiHeilbronn vor ein Rätsel: Seit Mai 2020 werden in Buchen und Umgebung Radschrauben an Fahrzeugen gelockert oder entfernt. Nach 62 Fällen tappt die Polizei noch immer im Dunkeln. „Die Suche nach dem Täter ist sehr schwierig, weil das Delikt einfach und schnell zu begehen ist und Tatort und Tatzeit oft nicht mehr feststellbar sind“, erläuterte Carsten Diemer vom Heilbronner Polizeipräsidium. Auch würden die Taten in der Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis und darüber hinaus sehr unregelmäßig begangen.

 

Mindestens ein Unfall, bei dem ein Rad bei voller Fahrt verloren ging, wird dem Serientäter zugerechnet. Ein weiterer Unfall lässt sich nicht ganz zweifelsfrei zuordnen. In beiden Fällen gab es keine Verletzten. Dass bislang nicht mehr passiert ist, wertet Diemer als großes Glück. Er ruft Autofahrer im Raum Buchen auf, bei ungewöhnlichen Fahrgeräuschen sofort an den Rand zu fahren und die Räder zu überprüfen.

„Das ist kein Streich“

Vor wenigen Tagen erst wurden mehrere Radschrauben an den Vorderrädern eines Autos in Buchen gelockert und eine entfernt. Der Fahrzeugbesitzer bemerkte die Manipulation während der Fahrt wegen auffälliger Geräusche.

Die Beamten ermitteln wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. „Das ist kein Streich“, betonte Diemer. Besonders gefährlich sei es, wenn die Radschrauben sich erst auf der Autobahn lösten und Räder bei hohem Tempo verloren gingen. Der Sachbearbeiter für alle Fälle hoffe auf Spuren des Täters an den Reifen oder an Tatorten. Dass es weitere Beteiligte gibt, schließt die Polizei nicht ganz aus.