Unverhofft kommt oft: nach einem Spendenaufruf erhält das Team der Heilbrunnenschule in Stuttgart-Möhringen viel Unterstützung. Nun gibt es einen neuen Kleinbus.

Möhringen - Damit hat Elisabeth Caspari nicht gerechnet: Ein kleiner netter Brief der kommissarischen Schulleiterin, in der Vorweihnachtszeit hinausgeschickt, hat ausgereicht, um die Herzen und Geldbeutel für die Heilbrunnenschule zu öffnen – sogar so weit, dass die sonderpädagogische Bildungseinrichtung in Möhringen nun ihren dringend benötigten Bus komplett aus Spenden finanzieren kann. „Wir sind richtig überwältigt“, sagt Caspari und strahlt.

 

Denn kaum war das Schriftstück unterwegs, meldeten sich die ersten Spender. Die BW-Bank in Möhringen sagte gleich 2000 Euro zu. Die Volksbank zapfte die Spendentöpfe ihrer neun Regionaldirektionen in Stuttgart an und schöpfte die Reste am Jahresende aus. So kam die krumme Zahl von 1431,31 Euro zusammen. Und auch der Bezirksbeirat Möhringen hat die Not der Schule gesehen und gleich noch 5000 Euro draufgelegt. „Der Rat möchte die Schüler vor Ort und ihre Mobilität fördern“, sagt Bezirksvorsteherin Evelyn Weis.

Selbst ein Elternbeirat, Carsten Steede, hat 300 Euro für den Kauf des gebrauchten Busses beigesteuert. Und nicht nur das: Über ihn ist der Kontakt zur katholischen Kirchengemeinde „Heilige Familie“ in Dürrlewang entstanden. Dort hatte sich Sandra Mercamp, zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, an Steede gewandt mit der Bitte um Hilfe: Die Kirchengemeinde wollte ihren sechs Jahre alten Mercedesbus verkaufen und einen neuen anschaffen.

Endlich können die Schüler wieder Ausflüge machen

Genau der kam für die Heilbrunnenschule wie gerufen. Der alte Schulbus der Förderschule war in die Jahre gekommen und war sogar mit einer Schülergruppe irgendwo bei Schwäbisch Gmünd liegen geblieben. Er konnte zwar notdürftig repariert werden, doch Elisabeth Caspari war klar: Bei dem durchgerosteten Rahmen musste bald Ersatz her.

Nun fehlten noch ein bisschen Verhandlungsgeschick und guter Wille der Kirchengemeinde. Und so wechselte der weiße Bus für 10 000 Euro – statt für 16 000 Euro Zeitwert – den Besitzer. Das Geld, das nun noch fehlte, trug schließlich der Förderverein der Schule bei – unter anderem auch dank einer 500-Euro-Spende von der Otto-Scharr-Stiftung, welche die Schule regelmäßig mit einem Betrag bedenkt.

Mit einer Rose und einem Foto der glücklichen Schüler hat sich nun die Schule bei den Spendern bedankt. „Endlich können wir wieder Ausflüge machen“, sagt ein Schüler bei der offiziellen Spendenübergabe. „Dankeschön an euch alle.“ Den Bus braucht die Heilbrunnenschule unter anderem für Fahrten ins Schullandheim, für den Schülertransport zum Schwimmunterricht oder für andere Ausflüge.