Der VfB Stuttgart setzt auf interne Lösungen und befördert Stefan Heim und Jochen Röttgermann in den Vorstand. Außerdem wurde bekannt, dass die Stuttgarter den Vertrag mit Timo Baumgartl verlängern.

Stuttgart - Das Stühlerücken beim VfB Stuttgart geht weiter. Nachdem in Robin Dutt (50) vor drei Wochen ein neuer Sportvorstand verpflichtet wurde, steht jetzt auch fest, wie das Finanzressort an der Spitze besetzt wird – mit Stefan Heim (44), der zuletzt für die Durchführung einiger Großprojekte wie den Umbau des Stadions und die Errichtung des Nachwuchsleistungszentrums zuständig war. Zudem wird der Vorstand des Fußball-Bundesligisten vom 1. Juli an auf vier Mitglieder aufgestockt. Neu hinzu kommt der Marketingchef Jochen Röttgermann (48).

 

Zur neuen fünfköpfigen Geschäftsleitung neben dem Präsidenten Bernd Wahler, dem Sportvorstand Robin Dutt und den beim Neujahrsempfang am Montagabend vorgestellten Heim und Röttgermann gehört als Leiter Kommunikation künftig auch Oliver Schraft, der bis jetzt dem erweiterten Vorstand angehört hat. Dieses neunköpfige Gremium wird aufgelöst. „Damit können wir effektiver, schneller und schlagkräftiger agieren, die Wege sind jetzt kürzer“, sagt der Präsident Bernd Wahler, der die Veränderungen zusammen mit dem Aufsichtsrat unter Leitung von Joachim Schmidt in die Wege geleitet und letztlich dann auch beschlossen hat. Zur Umstrukturierung gehört, dass die Geschäftsführerebene beim VfB aufgelöst wird und die Vereinsführung nur noch auf den zwei Säulen Geschäftsleitung und Aufsichtsrat steht. „Dieses Team steht fortan in der Verantwortung“, sagt Bernd Wahler.

Mit Heim kommt ein Sportökonom zum Zug

Eingebunden in die Umstrukturierung war die Agentur Odgers Berndtson, die in Sachen Finanzvorstand externe Kandidaten finden und prüfen sollte. Es gab eine Reihe von Bewerbern, die sich dem gleichen Testverfahren wie Heim unterzogen. Offenbar überzeugte das Eigengewächs, das seit 20 Jahren beim VfB tätig ist, nicht nur Wahler und Schmidt, sondern auch die Personalberater. „Der Profifußball ist einem stetigen Wandel unterworfen, auf den die Vereine in allen Bereichen schnell und gleichzeitig seriös reagieren müssen“, sagt Heim, „wir werden gemeinsam daran arbeiten, die Konkurrenzfähigkeit des VfB in diesem harten Wettbewerb sicherzustellen. Für mich ist das eine Ehre.“

Stefan Heim ersetzt Ulrich Ruf (59), der die wirtschaftlichen Belange des Clubs seit 35 Jahren verwaltet hat und im Sommer ein Jahr vor Vertragsende ausscheidet. Heim wiederum ist ausgebildeter Sportökonom, der mit Finanzen bisher nicht in erster Linie zu tun hatte.

Baumgartl verlängert bis 2018

Für Röttgermann (seit 2006 beim VfB) bleibt dagegen vom Aufgabengebiet her alles beim Alten – nur in der Hierarchie ist er aufgestiegen. „Die Neustrukturierung der Geschäftsleitung bildet eine gute Voraussetzung für eine positive Entwicklung unserer Geschäftsbereiche“, sagt er. Und: „Ich bin stolz und werde alles dafür tun, dass der Verein erfolgreich ist.“

Vor der kommenden Saison nimmt der umstrukturierte VfB Stuttgart dann die Arbeit auf. Das Stühlerücken soll dann aber möglichst nicht mehr zum Aufgabengebiet der Vereinsführung gehören. Vielmehr geht es darum, eine konkurrenzfähige Mannschaft zusammenzustellen. In der soll das Abwehrtalent Timo Baumgartl eine wichtige Rolle spielen. Der 18-Jährige verlängerte seinen Vertrag bis 2018, auch das wurde beim Neujahrsempfang verkündet.

Die Sechs im Kontrollbereich

Aufsichtsrat Das Kontrollgremium des VfB besteht aus insgesamt sechs Personen: Joachim Schmidt (Vorsitzender), Eduardo Garcia (stellvertretender Vorsitzender und Inhaber der Garmo AG), Hartmut Jenner (Alfred Kärcher AG), Wilfried Porth (Daimler AG), Martin Schäfer (Adolf Würth GmbH) und Hansi Müller (früherer Nationalspieler).

Die Fünf im operativen Bereich

Vorstand Die Geschäftsleitung des VfB besteht vom 1. Juli an aus insgesamt fünf Personen. Davon gehören vier zum neuen Vorstand: Bernd Wahler (Präsident), Robin Dutt (Sport), Stefan Heim (Finanzen) und Jochen Röttgermann (Marketing und Vertrieb). Zur Geschäftsleitung zählt außerdem Oliver Schraft (Leiter Kommunikation).