Der Gemeinderat beschließt den Haushaltsplan. 3,87 Millionen Euro kommen aus der Rücklage.

Heimsheim - Einen „unaufgeregten“ Haushalt, wie es der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll formulierte, hat der Gemeinderat am Montagabend einstimmig befürwortet. „Unaufgeregt“ deshalb, weil sich in dem Plan, zumindest bei den größeren Ausgaben, keine wesentlichen Überraschungen wiederfinden. „Das meiste sind Punkte, die wir über viele Jahre schon diskutiert haben“, sagte Jürgen Troll. Schon länger stand bei den betreffenden Vorhaben also fest, dass sie anstehen, offen war nur der Zeitpunkt, zu dem eine Umsetzung möglich wäre.

 

Unaufgeregt heißt aber nicht unscheinbar. Große Zahlen tauschen im Haushalt auf, insgesamt hat er ein Volumen von 17,8 Millionen Euro.

Umfangreiche Projekte wie die Sanierung der Stadthalle, die Erneuerung des Bauhofs und der Anbau an den Kindergarten Heerstraße stehen auf dem Plan. Dafür muss die Stadt in nicht geringem Maß an ihre eigenen Rücklagen. Nicht ganz vier Millionen Euro, genau 3,87, sollen im laufenden Jahr aus dem Sparstrumpf geholt werden, um die Ausgaben zu decken.

Diskussionen um die einzelnen Punkte blieben aus, die Aussprache der Fraktionen war bereits in der vorangegangen Sitzung erfolgt (wir berichteten).

Mehr Geld für Spielplätze

Im Vergleich zum früheren Entwurf hat sich nur eine kleinere Änderung ergeben. Im Bereich Spielplätze hat die Verwaltung auf Wunsch des Rates nun 40 000 statt wie angedacht 30 000 Euro verplant. Vor allem der Waldspielplatz an der Grillstelle soll von dieser Aufstockung profitieren.

Den größten Posten bildet die Sanierung der Stadthalle. 2,25 Millionen Euro sind im aktuellen Haushalt dafür festgesetzt, insgesamt kostet das Vorhaben vermutlich um die drei Millionen Euro.

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Verlegung des Haupteingangs von der Süd- auf die Nordseite der Halle und damit auf Erdgeschosshöhe. Hinter dem neuen Haupteingang wird ein Foyer entstehen. Auch sonst wird sich einiges ändern, zum Beispiel wird die Küche verlegt, und ins Obergeschoss kommt ein zusätzlicher Vereinsraum.

Auf Platz zwei der anstehenden Großprojekte liegt, was die Kosten betrifft, der Neubau des Bauhofs. Dieser soll bei der Stadthalle einen ganz neuen Standort auf einer Fläche von 6000 Quadratmetern bekommen. Zusätzlich bietet das Gelände Platz für neue Vereinsräume. Unter anderem die Schlegler möchten sich dort, zwischen Bauhof und Stadthalle, möglicherweise niederlassen.

Alter Unimog hat ausgedient

Im Haushalt 2017 stehen für die Planung 200 000 Euro bereit, weitere 50 000 Euro kommen als Haushaltsreste hinzu. Die Baukosten schätzt die Verwaltung auf 2,65 Millionen Euro. Und noch eine große Investition für 2017 betrifft den Bauhof: Der Unimog hat ausgedient, ein Ersatzfahrzeug kostet um die 185 000 Euro.

Viel Geld fließt außerdem in den Kindergarten Heerstraße, wo inzwischen die Arbeiten für den Anbau begonnen haben. 160 000 Euro sind dafür verplant, 780 000 Euro kostet das Gesamtprojekt. Der Neubau ist nötig, da die Stadt bald nicht mehr ausreichend Betreuungsplätze hat. Die Kindergärten Lailberg und Bloßenberg sowie die Krippe Lerchenrain sind komplett ausgelastet.

Eine weitere Investition in Sachen Kinderbetreuung fließt in die Planungen für den neuen Kindergarten im Wohngebiet Lailberg II. Das Projekt im Ganzen kostet voraussichtlich 183 000 Euro.

Weitere Investitionen:
Große Summen fließen im Jahr 2017 noch in folgende Projekte – oder sind zumindest dafür zurückgelegt worden: 385 000 Euro werden für den Hochwasserschutz eingesetzt, 450 000 Euro werden für Straßen- und Kanalsanierungen und 600 000 Euro vorsorglich für Grundstückseinkäufe vorgehalten.