Ein Urlauber aus Heimsheim (Enzkreis) radelt aus Unterbayern nach Rostock – und löst dadurch versehentlich einen Großeinsatz in Unterbayern aus.

Heimsheim/Bad Reichenhall - Ein Heimsheimer hat die Polizei und die Bergrettungskräfte in Bad Reichenhall in Oberbayern in Atem gehalten. Der 32 Jahre alte Urlauber war Ende September mit einem Mountainbike aus seinem Hotel aufgebrochen und hatte dort Teile seines persönlichen Hab und Guts zurückgelassen.

 

Als er am Abend nicht zurückkehrte, verständigte das Hotel die Polizei. Stundenlang kreisten Rettungshubschrauber über den Berchtesgadener Alpen. Die erfahrenen Einsatzkräfte fürchteten, der 32-Jährige sei bei einer Radtour in den Bergen verunglückt.

Die Retter hatten die Suche schon aufgegeben, als der Mann eine Woche später in Rostock wieder auftauchte. „Er wollte wohl seine Mutter an der Ostsee besuchen“, berichtet ein Polizeisprecher in Bad Reichenhall auf Nachfrage unserer Zeitung. „Also fuhr er binnen sieben Tagen durch ganz Deutschland“, ergänzt er. Der Mann habe seine Bergausrüstung und einen Rucksack bei seiner ausgedehnten Radtour dabei gehabt. Im Moment seien die Umstände noch unklar, die den Mann zu der mehrere hundert Kilometer langen Radfahrt bewogen haben. „Es ging ihm nach der Tour allerdings den Umständen entsprechend“, so der Polizeisprecher. „Er war unseres Wissens nach unterkühlt und erschöpft.“

Sicher ist, dass die groß angelegte Suchaktion mit Hubschraubern, Polizei und Bergwacht eine teure Angelegenheit war. Die genauen Kosten konnte die Polizei gestern nicht beziffern. Ob der 32-Jährige für den finanziellen Schaden des Schlamassels selbst ganz oder teilweise aufkommen muss, konnten die Beamten zur Stunde ebenfalls nicht beantworten.