2,25 Millionen Euro will die Stadt 2017 in ihre Stadthalle investieren. Dafür und für andere Projekte müssen voraussichtlich fast vier Millionen Euro aus der Rücklage geholt werden. Die Entscheidung über den Haushaltsplan steht noch aus.

Heimsheim - Wie die Nachbarn in Renningen steht Heimsheim bei den Finanzen sehr gut da. Das zeigt der neue Haushaltsplan für dieses Jahr. Doch auch hier stehen große Investitionen ins Haus, sodass die Stadt sich in hohem Maß an die eigenen Rücklagen machen muss. Die Verwaltung hat dem Gemeinderat den neuesten Entwurf in der Sitzung am Montag vorgestellt. Die Entscheidung über den Plan fällt im Februar.

 

Bei der Klausurtagung hatten die Ratsleute den Plan bereits vorliegen, größere Diskussionen blieben daher aus. Nur eine kleine Veränderung wurde aufgenommen, nämlich dass für den Waldspielplatz an der Schutzhütte 10 000 Euro extra eingeplant werden, um dort für ein verbessertes Erscheinungsbild sorgen zu können. Die Summe ist aber noch nicht an ein konkretes Vorhaben gekoppelt. Für alle anderen Spielplätze und Grünflächen stehen 60 000 Euro im Plan.

Größter Posten: die Stadthalle

Den größten Posten wird wie erwartet die Stadthalle in Heimsheim bilden. Diese bekommt eine komplette Generalüberholung für drei Millionen Euro – das ist die abgespeckte Version (wir berichteten). 2,25 Millionen davon stehen im Haushalt 2017. Unter anderem wird bei dem Projekt der Haupteingang von der Süd- auf die Nordseite der Halle verlegt. Im Nordteil des Gebäudes entsteht ein Foyer, im ersten Stock gibt es dann einen zusätzlichen Vereinsraum. Der Anbau für eine Mensa fällt allerdings weg. Mit dem Bau soll möglichst im Mai, also nach dem Ende der Heckengäumesse, begonnen werden.

Auch in den Hochwasserschutz will Heimsheim mit 385 000 Euro einiges investieren. Dazu gehört vor allem das geplante Rückhaltebecken am Egelsee sowie eine Verbesserung der Oberflächenentwässerung im Außenbereich Lailberg.

Für diese und andere Projekte muss die Stadt 2017 einen großen Betrag aus der eigenen Rücklage holen, angesetzt sind 3,9 Millionen Euro. Für das Haushaltsjahr 2016 müsse man aber vermutlich nicht so viel entnehmen wie anfangs gedacht, erklärte die Stadtkämmerin Nina Walter. „Und für 2018 haben wir eine Zuführung eingeplant.“ Zusätzliche 2,6 Millionen Euro sollen dann zurückgelegt werden.

Zahlen aus dem Haushalt im Überblick

Investitionen:
Die mit Abstand größte Investition in diesem Jahr ist die Erneuerung der Stadthalle. 2,25 Millionen Euro stehen im Haushaltsplan, insgesamt kostet das Projekt voraussichtlich drei Millionen Euro. Weitere größere Ausgaben betreffen unter anderem den Kindergarten Heerstraße, für dessen Anbau im Haushalt 2017 160 000 Euro eingeplant sind (Gesamtkosten: 780 000 Euro). Für den Hochwasserschutz sind 385 000 Euro vorgesehen, wobei 75 000 davon bereits 2014 „zurückgelegt“ wurden. Die Ansätze für Straßensanierungen fallen mit 150 000 Euro verhältnismäßig gering aus. 200 000 Euro fließen in den Bauhof, unter anderem für einen neuen Unimog. Und 600 000 Euro hält die Stadt vorsorglich für Grundstücksankäufe bereit.

Steuern
: Bei den Steuereinnahmen erwartet die Stadt nur geringe Veränderungen zwischen 2016 und 2017. Bei der Gewerbesteuer wird mit einem leichten Plus von 2 Millionen auf geschätzt 2,3 Millionen Euro gerechnet, bei der Einkommensteuer von 2,9 auf 3 Millionen Euro.

Schulden und Rücklage:
Die Rücklage der Stadt lag Anfang 2016 bei knapp sieben Millionen Euro. Der Haushaltsplan sah eine Entnahme von 1,4 Millionen Euro bis 2017 vor und eine weitere Entnahme von 3,9 Millionen Euro bis 2018. In der Rücklage befänden sich dann zum 31. Dezember 2017 noch knapp 1,4 Millionen Euro. Allerdings fällt die Entnahme aus dem Jahr 2016 wohl um ein ganzes Stück geringer aus. Ihre Schulden will die Stadt weiter abbauen. Der Schuldenstand soll bis Ende 2017 bei nicht mehr ganz 240 000 Euro liegen.