Ein Gefangener schüttet den Inhalt eines Wasserkochers auf die Frau.

Heimsheim - Bei einem Angriff auf eine Wärterin hat ein Gefangener der Justizvollzugsanstalt Heimsheim die Frau so stark verletzt, dass sie in ein Krankenhaus gebracht werden musste, wie ein Sprecher des Justizministeriums auf Anfrage bestätigt. Inzwischen konnte sie wieder entlassen werden. „Im vergangenen Jahr ereigneten sich im baden-württembergischen Justizvollzug insgesamt 30 erhebliche Übergriffe auf Bedienstete“, erklärt das Justizministerium. Der aktuelle Vorfall sei in seiner Intensität jedoch als außergewöhnlich einzustufen.

 

Das Ganze ereignete sich vor wenigen Tagen bei der Morgenvisite. Nachdem die Bedienstete die Tür zum Haftraum geöffnet hatte, griff der Gefangene sie unvermittelt an, schüttete den heißen Inhalt seines Wasserkochers in ihre Richtung und schlug auf sie ein. Die Frau erlitt „Verbrühungen insbesondere im Bereich des Gesichts sowie durch die Schläge erhebliche Verletzungen“, heißt es vom Justizministerium.

Mann war erbost über Zellen-„Entrümpelung“

Die Anstaltsmitarbeiter gehen davon aus, dass der Gefangene erbost darüber war, dass zwei Tage zuvor seine Zelle „entrümpelt“ worden war. Der Mann hatte in seinem Raum alles Mögliche an Gegenständen aufbewahrt, was sowohl aus Gründen der Sicherheit und Ordnung als auch aus hygienischen Gründen nicht erlaubt ist. „In den vergangenen Wochen war der Gefangene mehrfach nachdrücklich aufgefordert worden, sich freiwillig von Teilen seiner Habe zu trennen.“ Nachdem er diesen Aufforderungen nicht nachgekommen war, mussten die Mitarbeiter selbst klar Schiff machen und entfernten viele Gegenstände.

Gegen den Gefangenen, der vor vielen Jahren bereits wegen Mordes verurteilt wurde, wird jetzt ermittelt. Außerdem wurde er aus Sicherheitsgründen in einen separaten Haftraum gebracht, um die Gefahr weiterer Angriffe mit Gegenständen auszuräumen.