Grundstückseigner bleiben hart: Der Gemeinderat beschließt das Projekt in der Schulstraße trotzdem.

Heimsheim - Die Schulstraße in Heimsheim, zwischen Schule und Nordtangente, soll wie geplant einen Gehsteig erhalten. Allerdings: nicht ganz so wie geplant. Ein Teilstück von etwa 40 Metern bis zur Nordtangente fällt aus der Planung heraus, weil die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern gescheitert sind. Dieses letzte Teilstück wird deshalb eine Markierung erhalten – ähnlich der bekannten Schutzstreifen für Radfahrer –, die den Fußweg ebenerdig fortführt. „Das ist für Fußgänger natürlich nicht so ideal wie ein Gehweg, aber es bietet immerhin etwas mehr Schutz“, erklärte Sven Müller vom Büro Mayer Ingenieure aus Böblingen dem Gemeinderat. Dieser beschloss das Vorhaben bei neun Ja- und vier Nein-Stimmen.

 

Gehweg an der Ostseite

Der nördliche Abschnitt der Schulstraße wird gerne als fußläufige Verbindung von der Schule, dem Pflegeheim und dem betreuten Wohnen zur Bushaltestelle und zu den Supermärkten an der Mönsheimer Straße genutzt. Sie ist jedoch auch für Autos befahrbar. Die Ratsleute einigten sich deshalb darauf, auf der Ostseite einen einseitigen Gehweg mit Hochbord anlegen zu lassen – allerdings mit abgeflachtem Übergang an beiden Enden für Rollatoren. Damit wird die Fahrbahn allerdings zu schmal, als dass zwei Autos aneinander vorbei passen. Daher wird es eine Einbuchtung an einer Stelle geben, in die ein Auto bei Gegenverkehr ausweichen kann.

Dass das nun wegen des fehlenden Grundstücks so nicht so funktioniert – oder zumindest nur eingeschränkt –, verdross einige Politiker. „Ich finde es schade, dass manche Eigentümer nicht bereit sind, für das Allgemeinwohl ein Stückchen Weg abzugeben“, bedauerte Martin Häcker (Bürger für Heimsheim). Walter Müller (Freie Wähler) erkundigte sich, warum man den Gehweg nicht einfach auf die andere Seite verlegt habe. „Wir haben ja auf beiden Seiten versucht, Grundstücke zu erwerben“, erklärte der Bürgermeister Jürgen Troll. Doch es blieb bei dem Versuch. Wegen des wegfallenden Gehwegstücks wird das Ganze jedoch etwas günstiger. Das Büro Mayer veranschlagte knapp 90 000 Euro. Angesetzt waren etwas mehr als 150 000 Euro.

Ralf Rüth (CDU) kritisierte die Platzierung der Ausweichstelle. „Ich habe die aus der Klausurtagung anders in Erinnerung“, sagte er. Nämlich länger und nicht ganz so weit südlich. So liege sie fast schon am DRK-Heim, beklagte er. Das Ingenieurbüro solle prüfen, ob die Bucht nicht versetzt und verlängert werden könne. Auch Walter Gommel (Unabhängige Wähler) hatte auch seine Probleme mit dem Konzept: „Es wäre hilfreich, wenn die Straße durchgehend die gleiche Breite von 4,50 Meter hat, und nicht diese Einbuchtungen“, fand er.

Fußgänger haben Priorität

„Aber dann hätten wir keinen Gehweg“, wandte Sven Müller ein. Auch bei seinen Ratskollegen stieß Gommel auf wenig Gegenliebe. Die Straße würde ohnehin fast nur für Lieferverkehr genutzt oder von Eltern, die ihre Eltern zur Schule fahren, wandten einige ein. Dem gegenüber sollten die Fußgänger eindeutig Priorität haben.