In Heimsheim rätselt man, warum der Ex-Bürgermeister Uwe Rupp seine neue Arbeitsstelle im Neuenbürger Rathaus schon wieder gekündigt hat – und auch eine juristische Aufarbeitung der Grundstücksaffäre steht noch aus.

Heimsheim - Gerade mal eine Woche lang hat der frühere Heimsheimer Bürgermeister Uwe Rupp als Hauptamtsleiter der Kommune Neuenbürg gearbeitet, dann erreichte seinen Chef Horst Martin die Kündigung. „Es gibt gesundheitliche Gründe“, beteuert der Bürgermeister der 7500-Einwohner-Kleinstadt im nördlichen Enzkreis. Rupp habe wie geplant am 2. Dezember seinen Dienst angetreten, an den Besprechungen der Dezernenten teilgenommen und sich überall vorgestellt. „So, wie man das eben macht, wenn man neu wo anfängt“, erklärt Horst Martin.

 

Menschlich habe es gut harmoniert zwischen ihnen beiden. „Wir bedauern das sehr, wir haben ihn freundlich aufgenommen, und das Klima hat gestimmt“, findet der Schultes. Doch schon nach einer Woche habe der 51-Jährige wohl gemerkt, dass die Gesundheit nicht mitspiele. Daher habe er schon nach einer Woche wieder gekündigt. „Es kamen die Psyche und die Physis wohl zusammen“, vermutet Horst Martin. Er habe auch die „Nachwirkungen des früheren Amtes“ mitgebracht. Offenbar war Rupp auch im November zuvor in Kur gewesen. Die Erklärung sei jedoch glaubwürdig, der Arzt habe Rupp auch geraten, den stressigen Job des Hauptamtsleiters nicht weiter auszufüllen. Ob die neue Stelle ihm gefallen habe oder nicht, könne man nach einer Woche ohnehin nicht beurteilen. Frank bedauert den Weggang. Zumal das Amt jetzt schon durch Urlaube und Übergang seit Mitte Oktober vakant sei. Die bei der ersten Ausschreibung unterlegenen zwölf Kandidaten wollen nicht das Amt übernehmen – daher muss komplett neu ausgeschrieben werden, wie Horst Martin erklärt. Dadurch verliere man ein halbes Jahr.

Somit bleibt der Abgang in Heimsheim, wo Rupp sich mit dem Gemeinderat überworfen hatte und im April abgewählt wurde, ohne fließenden Übergang für den 51-Jährigen. Ob und wie seine künftigen Bezüge mit möglichen Übergangsgeldern oder Pensionsansprüchen verrechnet werden, war gestern nicht zu erfahren.

Wird die Lailberg-Affäre noch mal aufgerollt?

In Heimsheim hatten Gemeinderat und Rathaus kollektiv aufgeatmet, als von dem neuen Job des Ex-Bürgermeisters die Rede war. Nun stellt sich noch die Frage, ob die Lailberg-Affäre noch juristisch aufgearbeitet wird. Rupp hatte schon vor mehreren Jahren sogenanntes „Bauerwartungsland“ im Gewann Lailberg von einer Angestellten der Verwaltung aufgekauft, später war dieses zu Bauland erklärt worden, was ihm einen Gewinn von 30 000 Euro beschert haben soll. Immer wieder war die Rede davon, die Kommune könne den Schaden einklagen. Ob dies jemals geschehen wird oder ob man die Sache ruhen lässt, dazu gibt es noch keine Auskünfte.

Rupp war jedenfalls acht Jahre lang Bürgermeister in der Schleglerstadt, 2005 hatte er die Wahl gegen den Renninger Stefan Feigl gewonnen. In den ersten Jahren hat er viel für die Stadt erreicht, doch je länger die Amtszeit dauerte, desto mehr Streitigkeiten gab es im Rat. Gegen Ende war er mit der Mehrheit des Stadtparlaments völlig über Kreuz. Im Höhepunkt des Wahlkampfes kam die Lailberg-Affäre aufs Tapet, womit Rupp auf verlorenem Posten stand und gegen Jürgen Troll schon im ersten Wahlgang schließlich klar verlor.