Stina Spiegelberg verzichtet auf Produkte, die vom Tier kommen. Dass Plätzchen und Kuchen auch ohne Eier oder Milch ein Genuss sind, verrät die leidenschaftliche Bäckerin in ihrem Buch „Veganpassion – Lieblingsrezepte zum Selbermachen“.

Heimsheim - Ob Vanillekipferl, Zimtsterne oder Lebkuchenmänner – in der Vorweihnachtszeit laufen die heimischen Backöfen auf Hochtouren. So auch bei Stina Spiegelberg. Die 25-Jährige aus Heimsheim ist leidenschaftliche Bäckerin, steht so gut wie jeden Tag in ihrer gemütlichen Küche und probiert neue Rezepte aus. Und weil ihre Passion keine Grenzen kennt und sie andere gerne daran teilhaben lässt, hat sie nun kurz vor Weihnachten ein Backbuch mit ihren Lieblingsrezepten auf den Markt gebracht. „Veganpassion“ lautet der verheißungsvolle Titel – denn Stina Spiegelberg ist Veganerin.

 

„Meine Leckereien schmecken aber auch vielen Nicht-Veganern“, sagt die Küchenfee, wie sie sich selbst gern bezeichnet. Geschmackvoll sehen sie auf jeden Fall aus, all die Pralinen, Kuchen und Weihnachtsleckereien, die Stina Spiegelberg in ihrem 300 Seiten dicken Werk präsentiert.

„Veganpassion“ ist kein gewöhnliches Backbuch. „Es ist ein umfassendes Werk“, erklärt die Küchenfee. Nicht nur, dass sie zu allen Rezepten auch Fotos gestellt hat, bei deren Anblick einem das Wasser im Mund zusammenläuft. „Schließlich sollen die Menschen doch sehen, was sie da Leckeres zaubern“, sagt die Küchenfee und lächelt. Nützliche Back- und Zubereitungstipps sind darin ebenso zu finden wie solche rund um das Thema veganes Backen und eine entsprechende Ernährung. Allerdings habe sie ihr Buch nicht nur für Veganer gemacht, erklärt die Autorin. Es sei ein Buch für Jedermann und mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen.

Die Idee, ein eigenes Backbuch zu gestalten, schwirrte der jungen Heimsheimerin schon länger im Kopf herum. Im Internet betreibt sie seit Jahren ihren Blog „Veganpassion“, stellt Back- und Kochtipps ins Netz und verkauft das Ganze auch als digitale E-Books. Immer wieder sei sie gefragt worden, wann sie denn endlich ein Backbuch herausbringe. Und wie der Zufall es so wollte, wurde sie auch noch von einem Berliner Verlag darauf angesprochen. „Ich bin dann nach Berlin geflogen und habe das einfach gemacht“, erzählt die Küchenfee und grinst. Das war vor gut einem Jahr.

Es folgten arbeitsintensive Monate. Nahezu jede freie Minute verbrachte Stina Spiegelberg in ihrer Küche und probierte Rezepte aus. Auch das Layout des Buches und die Fotos hat sie selbst gestaltet. Warum sie sich ausgerechnet für die Farbe Rosa entschieden hat? „Weil sie ein schönes Gefühl vermittelt“, sagt Stina Spiegelberg. Im Juli gab sie die endgültige Version ihres ersten eigenen Backbuches beim Verlag ab. Und dann hieß es Warten. Mehrere Monate vergingen, bis die 6000 Exemplare von „Veganpassion“ auf den Markt kamen. „Eine halbe Ewigkeit“, erzählt die Bäckerin. „Ich war ziemlich nervös und dachte die ganze Zeit, dass ich etwas vergessen habe.“

Doch mit dem Ergebnis ist Stina Spiegelberg mehr als zufrieden. „Es wie ein Traum für mich“, erzählt sie. „Ich bin gerade einmal 25 und habe ein eigenes Backbuch.“ Für ihre Leidenschaft hat sie sogar ihren Job aufgegeben. Eigentlich ist Stina Spiegelberg Wirtschaftsingenieurin, hat als IT-Projektmanagerin ihr Geld verdient. Unter der Woche voll arbeiten und am Wochenende in der Backstube stehen – das sei irgendwann zu viel geworden. Sie kündigte – und hat es bis heute nicht bereut.

„Backen ist nun mal meine Leidenschaft und das, was ich gerne mache“, sagt die 25-Jährige. Sie hat sich selbstständig gemacht, bietet veganes Catering an, gibt Back- und Kochkurse. Klar sei es auch mal stressig und sie müsse nächtelang durcharbeiten, sagt Stina Spiegelberg. „Aber ich lebe nur einmal und es macht mir Spaß“, sagt sie keck und grinst. Sie hat auch schon eine neue Idee: eine eigene Backsendung im Fernsehen. Natürlich vegan, versteht sich.

Jetzt freut sich die 25-Jährige erst einmal auf das Weihnachtsfest, das sie mit ihrer Familie feiert. Dass sie kocht, steht fest. Nur was, ist noch nicht ganz klar. Denn Papa Spiegelberg ist kein Veganer. „Und schließlich muss es ja auch ihm schmecken“, sagt die Tochter. Doch bis Heilig Abend sind noch ein paar Tage hin und so lange steht Stina Spiegelberg in der Küche und lässt „Freddy“ auf Hochtouren laufen. Das ist ihr Backofen. Warum sie ihn so genannt hat? „Da gibt es gar keinen bestimmten Grund, er sah mir einfach nach einem Freddy aus“, sagt die Küchenfee lachend.