Der Bürgermeister schreibt einen Brief an die Weiler Gemeinderäte.

Heimsheim - Windkraft mag notwendig sein, sie ist aber selbst unter Experten umstritten“, schreibt der Heimsheimer Bürgermeister Jürgen Troll in einem Brief an seinen Weil der Städter Amtskollegen Thilo Schreiber und an die dortigen Gemeinderäte.

 

Zwar ist eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte von Heimsheim und Weil der Stadt geplant, dennoch hat der Heimsheimer Schultes jetzt die Form des offenen Briefes gewählt, um auf seine Forderungen aufmerksam zu machen. Darin wiederholt Troll seinen Wunsch, bei den drei geplanten Windrädern im Merklinger Wald einen Mindestabstand von 1000 Metern zu Heimsheim einzuhalten.

Jürgen Troll verweist dabei auf den baden-württembergischen Agrarminister Peter Hauk (CDU), der im September verkündet hat, dass künftig im Staatswald nur noch Standorte für Windräder zur Verfügung stehen, die einen Abstand von mindestens 1000 Metern zur Wohnbebauung haben. Den Kommunen sei vom Minister empfohlen worden, „genauso zu verfahren“, so Troll. „Wie will also Weil der Stadt mit der Empfehlung des Ministeriums Ländlicher Raum umgehen?“, will Troll folglich von Weil der Stadt wissen.

Ministerium widerspricht der Darstellung des Bürgermeisters

Dass es sich bei dem Mindestabstand von 1000 Metern um eine „allgemeine Empfehlung an die Kommunen“ handelt, bestreitet Jürgen Wippel, der Pressereferent des Agrarministerium, allerdings. „Es gibt von uns keine allgemeine Empfehlung an die Waldbesitzer“, sagt Wippel auf Nachfrage unserer Zeitung. „Es kommt da auf jeden Einzelfall an, den es zu prüfen gilt.“ Bei den 1000 Metern handele es sich nur um eine Entscheidung des Landes für seinen eigenen Staatswald. Daneben gibt es den Windenergie-Atlas der Landesregierung aus dem Jahr 2012, in dem ein Abstand von 700 Metern empfohlen wird. Die geplanten Weiler Windräder sollen 850 Meter vor Heimsheim gebaut werden.