Die Heimsheimer Schulkinder erhalten im Weil der Städter Hallenbad Unterricht.
Schwimmen macht nicht nur Spaß, sondern ist eine der Grundfertigkeiten, die Kinder schon möglichst früh im Leben beherrschen sollten. Das fordern immer wieder Rettungsschwimmer und die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, die aus Erfahrung die Folgen kennen, wenn das nicht der Fall ist.
Bis zum Jahr 2018 erhielten auch die Schülerinnen und Schüler der Ludwig-Uhland-Schule in Heimsheim im eigenen Hallenbad Unterricht. Doch das Lehrschwimmbecken musste geschlossen werden, weil es marode ist und unter anderem erhebliche bauliche Mängel aufweist. Derzeit kann es nicht saniert werden. Ein Neubau kommt für die Stadt finanziell ebenfalls nicht infrage. So hieß es für die Kinder dann zunächst Sport machen statt schwimmen lernen. Später erhielt die Grundschule zumindest ein kleines Zeitfenster im Bad in Niefern-Öschelbronn, das aber laut Stadt bei weitem nicht ausreichte. Auf Schulschwimmen wie im Lehrplan vorgesehen, mussten die Schülerinnen und Schüler laut der Stadtverwaltung also seither zum großen Teil verzichten. Nun konnte aber eine Lösung mit der Nachbargemeinde Weil der Stadt gefunden werden. Im dortigen Hallenbad werden sich künftig immer am Montagvormittag Schülerinnen und Schüler der Klassen zwei bis fünf aus Heimsheim im 27 Grad warmen Wasser tummeln. Die Heimsheimer Stadtverwaltung hatte bei der Keplerstadt nach einem Zeitfenster in deren Hallenbad beim Schulzentrum in der Jahnstraße angefragt und diese hatte zugesagt. Das wurde möglich, weil das Hallenbad durch eine zwischenzeitliche Umstellung der Betriebsabläufe bereits am Sonntagnachmittag die wöchentliche Grundreinigung erhält.
Sanierung des Heimsheimer Bads ist „utopisch“
In einem Vertrag zwischen den beiden Städten wird auch geregelt, dass Heimsheim jährlich pauschal 30 000 Euro Nutzungsentgelt an Weil der Stadt bezahlt. Der Schleglerstadt entstehen noch weitere Kosten für die Beförderung der Kinder per Bus, sodass von einem jährlichen Gesamtaufwand von 58 000 Euro ausgegangen wird. Durch diese interkommunale Zusammenarbeit kann die Ludwig-Uhland-Schule nun wieder Schulschwimmen möglich machen. Das kleine Zeitfenster, das die Schule seither im Bad in Niefern hatte, soll weiter beibehalten werden für die sechsten Klassen der Heimsheimer Schule.
Der Heimsheimer Gemeinderat stimmte dem Vertrag mit Weil der Stadt einstimmig zu. Ein entsprechender Beschluss aus Weil der Stadt steht noch aus.
Was mit dem stillgelegten Hallenbad in Heimsheim passiert, ist völlig offen, antwortete der Bürgermeister Jürgen Troll auf eine Nachfrage von Stadträtin Hannah Hensler zu einem Sanierungskonzept. „Im Moment ist eine Sanierung utopisch“, sagte er. „Aber wir wissen nicht, was in zehn Jahren ist. Vielleicht gibt es da ja wieder Fördermöglichkeiten.“