Der Schlichter Heiner Geißler kritisiert erneut das Verhalten der Gegner von Stuttgart 21. Winfried Kretschmanns Arbeit bewertet er positiv.

München/Stuttgart - Der Stuttgart-21-Schlichter Heiner Geißler hat erneut das Verhalten der Bahnhofsgegner kritisiert, aber auch eigene Fehler eingeräumt. Nach dem bestandenen Stresstest des geplanten Tiefbahnhofs sagte Geißler zu „Focus Online“: „Die Reaktion der Gegner ist völlig irrational.“

 

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hatte angekündigt, die Präsentation der Stresstest-Ergebnisse in der kommenden Woche zu boykottieren. „Nur weil das Ergebnis nicht ausfällt, wie man es sich erhofft hat, kann man doch nicht einfach aussteigen“, sagte Geißler.

Im Rückblick gestand er zugleich ein, die Projektgegner nicht immer ausreichend berücksichtigt zu haben: „Es war sicherlich falsch, das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 bei der Ausarbeitung des Stresstests nicht miteinzubeziehen.“ Dieser Fehler sei aber ausgeglichen worden, indem der Gutachtertermin weiter nach hinten verschoben wurde. „Dafür habe ich gesorgt. Leider haben das die Bahnhofsgegner nicht als ausreichend erachtet.“

Die Arbeit von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) bewertete Geißler positiv: „Ich habe an seiner Arbeit als Ministerpräsident nichts auszusetzen. Er hat Stuttgart 21 immer abgelehnt und ist als Ministerpräsident seiner Linie treu geblieben.“ Dass Kretschmann nun eine Volksabstimmung anstrebe, könne man ihm nicht vorwerfen: „Das ist aus seiner Sicht der nächste logische Schritt und meiner Meinung nach auch richtig für das Projekt.“