Unser Redakteur beobachtet die Empörung um geklaute Spenden an Christbäumen und stellt fest: Unter dem Untergang Deutschlands macht’s die Community nicht mehr.
Das Geheimnis des persönlichen Glücks liegt für viele Menschen darin, sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen zu können. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, sich über vergleichsweise kleine Dinge nicht unverhältnismäßig aufzuregen. In den sozialen Medien passiert eher das Gegenteil.
Das zeigt sich gerade wieder einmal beispielhaft an einer Facebook-Debatte über eine Geldspende, die von einem zum Abholen abgelegten Christbaum geklaut wurde. Keine Frage: Wut und Frust über eine solche Tat sind absolut verständlich – zumal jemand der betroffenen Anwohnerin wohl einige Wochen zuvor schon einmal übel mitgespielt und eine Weihnachtsdekoration vor der Haustür geklaut und zerstört hat.
Vom Hölzchen aufs Stöckchen und Bäumchen aufs Albträumchen
Dennoch stellt sich schon die Frage, warum im Netz jede Debatte derart heiß laufen und immer gleich vom Hölzchen aufs Stöckchen kommen muss – oder auch vom Bäumchen aufs gesamtgesellschaftliche Albträumchen. Unter dem unmittelbar bevorstehenden Untergang Deutschlands macht’s die Community anscheinend nicht mehr.