Verschiedene Maßnahmen können dazu beitragen, die Heizkosten im Winter zu senken. Doch wie viel Geld lässt sich tatsächlich sparen?
Um Schimmel im Winter zu vermeiden, ist ausreichendes Heizen und Lüften wichtig. Oft werden Räume jedoch überheizt. Laut der Verbraucherzentrale spart jedes Grad weniger rund 6 Prozent Heizkosten. Geht man von den durchschnittlichen Heizkosten für eine 70-Quadratmeter-Wohnung aus, wie sie im Heizspiegel 2025 angegeben sind, ergeben sich folgende Sparpotenziale:
| Heizträger | Kosten alt | Mögliche Ersparnis |
|---|---|---|
| Erdgas | 1030 Euro | 62 Euro |
| Heizöl | 1030 Euro | 62 Euro |
| Fernwärme | 1250 Euro | 75 Euro |
| Wärmepumpe | 680 Euro | 40 Euro |
| Holzpellets | 615 Euro | 37 Euro |
Je nach Energieträger lässt sich allein durch das Herunterdrehen der Heizung ein mittlerer zweistelliger Betrag im Jahr einsparen.
Empfohlene Raumtemperaturen laut Umweltbundesamt:
- Wohnzimmer: 20 °C
- Schlafzimmer: 17–18 °C
- Küche: 18–19 °C
- Bad: 22–23 °C
- Flur: 16 °C
Nachtabsenkung und Thermostat-Steuerung
Sowohl die Nachtabsenkung der Heizung als auch die individuelle Steuerung mit einem programmierbaren Thermostat können helfen, Heizkosten zu senken. Das Umweltministerium Baden-Württemberg beziffert die Ersparnis auf bis zu 3,60 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jährlich.
Elektronische Thermostate kosten etwa 20 bis 50 Euro und können den Energieverbrauch um rund 10 Prozent reduzieren. Die Nachtabsenkung sollte auf etwa 15 °C eingestellt werden, wenn niemand zu Hause ist oder während der Nacht.
Heizung entlüften
Wenn die Heizung gluckert, befindet sich möglicherweise Luft im System. Dadurch wird die Wärmeabgabe eingeschränkt. Laut der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online können durch regelmäßiges Entlüften bis zu 50 Euro im Jahr eingespart werden. Der TÜV Thüringen schätzt die Ersparnis auf bis zu 15 Prozent Energieeinsparung.
Mieter sollten jedoch vor dem Entlüften mit dem Vermieter sprechen – durch das Ablassen von Wasser kann es notwendig sein, anschließend wieder Heizungsflüssigkeit nachzufüllen.
Heizkörper freihalten und reinigen
Damit Heizkörper effizient arbeiten, sollten sie weder durch Möbel noch durch Vorhänge verdeckt sein. Laut Verbraucherzentrale sollten Möbel mindestens 30 Zentimeter Abstand halten. Auch Staub senkt die Heizleistung um bis zu 10 Prozent – eine Reinigung mit einer Heizkörperbürste verbessert die Wärmeabgabe deutlich.
Fenster und Türen abdichten
Über undichte Fenster oder Türen entweicht viel Wärme. Das Umweltministerium Baden-Württemberg nennt ein Sparpotenzial von rund 1,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche jährlich.
Laut Finanztip sparen Rollos, Vorhänge und Dichtungsbänder zusätzlich Energie – Rollläden können den Wärmeverlust um bis zu 20 Prozent verringern.
Rollladenkästen und Heizkörpernischen dämmen
Ungedämmte Rollladenkästen oder Heizkörpernischen sind häufige Schwachstellen. Laut Verbraucherzentrale lassen sich durch Dämmung der Rollladenkästen bis zu 15 Euro pro Quadratmeter und Jahr sparen. Hinter Heizkörpern empfiehlt sich eine dünne Isoliermatte mit Aluminiumkaschierung, die die Wärme in den Raum reflektiert.
Hydraulischer Abgleich
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Laut co2online kann die Maßnahme den Heizenergiebedarf um rund 15 Prozent senken – das entspricht etwa 150 Euro jährlich in einem Einfamilienhaus. Der Staat fördert den hydraulischen Abgleich mit 15 Prozent Zuschuss über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).
Heizungspumpe austauschen
Alte Heizungspumpen zählen zu den größten Stromfressern im Haushalt. Moderne Hocheffizienzpumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom und sparen dadurch jährlich etwa 145 Euro. Die Investition von rund 300 Euro amortisiert sich in wenigen Jahren.
Heizungsrohre isolieren
Ungedämmte Heizungsrohre führen zu erheblichen Wärmeverlusten – besonders im Keller. Laut Verbraucherzentrale spart eine Rohrdämmung bis zu 20 Euro pro Meter und Jahr, bei Materialkosten von wenigen Euro pro Meter. Die Dämmung ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Richtig lüften
Die Verbraucherzentrale empfiehlt: lieber mehrmals täglich Stoßlüften statt dauerhaft gekippte Fenster. Fünf Minuten Stoßlüftung mit weit geöffneten Fenstern reichen im Winter. Währenddessen sollten die Thermostatventile geschlossen werden.
Das spart laut co2online bis zu 5 Prozent Energie – also rund 30 bis 60 Euro pro Jahr in einer 70-Quadratmeter-Wohnung.
Jalousien und Vorhänge nachts schließen
In kalten Nächten sollten Rollos, Vorhänge und Jalousien geschlossen bleiben. Sie wirken wie eine zusätzliche Isolationsschicht. Laut co2online lassen sich damit etwa 25 Euro Heizkosten und bis zu 50 Kilogramm CO₂ pro Jahr einsparen.
Warmwasser effizient nutzen
Rund 15 Prozent der Heizenergie entfällt auf Warmwasser. Ein Sparduschkopf halbiert den Wasserverbrauch pro Minute – laut co2online spart ein Dreipersonenhaushalt damit bis zu 345 Euro jährlich. Auch Durchflussbegrenzer für Wasserhähne reduzieren den Verbrauch deutlich. Wer häufiger duscht statt badet, kann zusätzlich bis zu 120 Euro pro Jahr sparen.
Dämmung: die langfristige Lösung
Wer ein Eigenheim besitzt, sollte über eine energetische Sanierung nachdenken. Laut dem Umweltministerium Baden-Württemberg lassen sich durch eine gute Dämmung von Dach, Fassade und Keller über 20 Prozent Heizkosten sparen. Eine gedämmte Kellerdecke spart zusätzlich 5 bis 10 Prozent.