Kultur: Tim Schleider (schl)

Und Helene Fischer erhebt Ansprüche. Sie covert zwischendurch Titel von Müller-Westernhagen, Grönemeyer, Maffay, Tina Turner – und macht sich diese tatsächlich zu eigen, arrangiert und interpretiert sie so überzeugend neu, dass sie wie ein echtes Stück Helene Fischer werden. Und links und rechts lässt sie sich von absolut professionellen Tänzerinnen und Tänzern einrahmen, die wir insbesondere auf der männlichen Seite so knackig und lustvoll körperbetont bisher nur bei Konzerten von Madonna sahen.

 

Erst nach dreißig Minuten gönnt sich Helene Fischer eine kleine Begrüßungspause. Erst nach einer Stunde verlässt sie wenigstens kurz die Bühne – Umzugspause, aus großer goldener Robe wird nun eine silberne. Fischer ist praktisch ständig auf der Bühne und im Einsatz, ihre Stimme bleibt bis zum Schluss klar und kräftig, dazu schont sie sich weder beim Tanzen noch beim Turnen. Und all das, was sie tut, das tut sie mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit. Selbst wenn sie in eine Sexy-Pose geht, wirkt das nie übertrieben, selbst dann wirkt sie noch unaufgeregt und authentisch.

Singen, Salti, Super-Show

Unaufgeregt und authentisch fliegt sie irgendwann sogar durch die Luft. Dass sich die Fischer an dünnen Stahlseilen über das Publikum hinweg ziehen lässt, gehört schon seit einiger Zeit zu den Standards ihrer Hallenshows. Hier in Stuttgart fliegt sie aber plötzlich kreuz und quer durchs Stadion, macht dazu Salti und kleine Juchzer, schaut mal kurz beim Publikum in der Untertürkheimer Kurve vorbei. Ach ja, und singen tut sie auch noch, zeitweise kopfüber: „Von hier bis unendlich“.

Sie schwebt also – aber nur um nach ihrer Landung (inzwischen ist es viertel nach zehn; andere Popstars sind zu dieser Zeit längst mit ihren Groupies in den Hotelzimmern verschwunden und vernaschen die Minibar), um also im bisher hinteren Teil des Zuschauerfeldes einfach noch eine zweite kleinere Bühne zu eröffnen. Hier bringt sie drei ruhige Titel in kleiner Besetzung und beinahe mit Studioatmosphäre.

Sie lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, auch nicht durch Unruhe und Rufe, wie sie bei einem Stadionkonzert dieser Größenordnung unvermeidlich sind. Sie gibt natürlich als Zugabe ihre beiden bisher größten Hits: „Phänomen“ und „Atemlos“. Und spätestens jetzt verwandelt sich die Mercedes-Benz-Arena zum Schauplatz eines musikalischen Orkans; alte, junge, kleine, große Menschen singen und feiern, tanzen, springen, hüpfen, sind selig. Und das wahre Phänomen: niemand muss sich für diese Augenblicke hinterher irgendwie schämen. Alles ist gut. Hier hat schlicht und einfach eine hochtalentierte Sängerin eine großartige Show geliefert. Man darf es genießen.

Covers von Westernhagen, Grönemeyer, Turner

Und Helene Fischer erhebt Ansprüche. Sie covert zwischendurch Titel von Müller-Westernhagen, Grönemeyer, Maffay, Tina Turner – und macht sich diese tatsächlich zu eigen, arrangiert und interpretiert sie so überzeugend neu, dass sie wie ein echtes Stück Helene Fischer werden. Und links und rechts lässt sie sich von absolut professionellen Tänzerinnen und Tänzern einrahmen, die wir insbesondere auf der männlichen Seite so knackig und lustvoll körperbetont bisher nur bei Konzerten von Madonna sahen.

Erst nach dreißig Minuten gönnt sich Helene Fischer eine kleine Begrüßungspause. Erst nach einer Stunde verlässt sie wenigstens kurz die Bühne – Umzugspause, aus großer goldener Robe wird nun eine silberne. Fischer ist praktisch ständig auf der Bühne und im Einsatz, ihre Stimme bleibt bis zum Schluss klar und kräftig, dazu schont sie sich weder beim Tanzen noch beim Turnen. Und all das, was sie tut, das tut sie mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit. Selbst wenn sie in eine Sexy-Pose geht, wirkt das nie übertrieben, selbst dann wirkt sie noch unaufgeregt und authentisch.

Singen, Salti, Super-Show

Unaufgeregt und authentisch fliegt sie irgendwann sogar durch die Luft. Dass sich die Fischer an dünnen Stahlseilen über das Publikum hinweg ziehen lässt, gehört schon seit einiger Zeit zu den Standards ihrer Hallenshows. Hier in Stuttgart fliegt sie aber plötzlich kreuz und quer durchs Stadion, macht dazu Salti und kleine Juchzer, schaut mal kurz beim Publikum in der Untertürkheimer Kurve vorbei. Ach ja, und singen tut sie auch noch, zeitweise kopfüber: „Von hier bis unendlich“.

Sie schwebt also – aber nur um nach ihrer Landung (inzwischen ist es viertel nach zehn; andere Popstars sind zu dieser Zeit längst mit ihren Groupies in den Hotelzimmern verschwunden und vernaschen die Minibar), um also im bisher hinteren Teil des Zuschauerfeldes einfach noch eine zweite kleinere Bühne zu eröffnen. Hier bringt sie drei ruhige Titel in kleiner Besetzung und beinahe mit Studioatmosphäre.

Sie lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, auch nicht durch Unruhe und Rufe, wie sie bei einem Stadionkonzert dieser Größenordnung unvermeidlich sind. Sie gibt natürlich als Zugabe ihre beiden bisher größten Hits: „Phänomen“ und „Atemlos“. Und spätestens jetzt verwandelt sich die Mercedes-Benz-Arena zum Schauplatz eines musikalischen Orkans; alte, junge, kleine, große Menschen singen und feiern, tanzen, springen, hüpfen, sind selig. Und das wahre Phänomen: niemand muss sich für diese Augenblicke hinterher irgendwie schämen. Alles ist gut. Hier hat schlicht und einfach eine hochtalentierte Sängerin eine großartige Show geliefert. Man darf es genießen.

Nein, „Sängerin“ ist zu wenig gesagt. Helene Fischer ist Entertainerin. Sie bietet Entertainment von einer Qualität, wie man diese eigentlich nur aus angelsächsischen Ländern kennt. Und mit ihrer Stadiontournee hat sie in diesem Frühsommer eine neue Stufe ihrer Karriere erklommen – zum Beispiel hier, in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena. Wo vor wenigen Wochen die Fußballjungs vom VfB beinahe in die Zweitklassigkeit abgestiegen wären, ist Helene Fischer endgültig in die Erste Liga aufgerückt. Glückwunsch und Respekt!