Der Musiker Helge Schneider hat sich am Mittwoch in der Sendung „Maischberger“ zu kultureller Aneignung geäußert. Dabei fand er deutliche Worte.

In der Talk-Sendung von Sandra Maischberger am Mittwochabend haben die Gäste über den Ukraine-Krieg diskutiert. Nach der Zusage Deutschlands, Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern, sollten Gerhart Baum, Sahra Wagenknecht, Markus Feldenkirchen, Dagmar Rosenfeld und Cherno Jobatay darüber diskutieren, wann der richtige Zeitpunkt für Verhandlungen ist. Unter den Zuschauern saß der Musiker Helge Schneider, der nach eigener Aussage der „hitzigen Diskussion“ zuhörte.

 

In den letzten Minuten der Sendung durfte auch er noch zu Wort kommen. Wer sich fragte, was der Musiker in dieser Runde zu suchen hatte, bekam die Antwort von Moderatorin Sandra Maischberger: Schneider leide darunter, dass es im Moment viel um Krieg gehe, um die Umweltkrise und davor ging es um Corona. „Er möchte mehr Platz für Kunst und Kultur haben“, so Maischberger. Und diesen Platz wolle sie ihm geben.

Helge Schneider will nicht über Themen sprechen, von denen er keine Ahnung hat

Doch dann ging es doch wieder um die Krisen und seinen Umgang damit. Er sei Pazifist, sagte der 67-Jährige. Er habe sich auch vor der Bundeswehr gedrückt, indem er zwölfmal umgezogen sei. Doch darüber hinaus wollte er sich von Maischberger zunächst zu keinen politischen Aussagen bewegen lassen. „Ich sage mal so: Ich kann keinen Panzer bauen. Ich kann kein Gewehr bauen. Ich kann gar nicht schießen. Ich kann überhaupt nichts. Ich habe überhaupt keine Ahnung davon. Und wovon ich keine Ahnung habe, da spreche ich gar nicht drüber“, erklärte er und erntete dafür viel Applaus vom Publikum.

Den Ball nahm Maischberger jedoch auf, um ihn doch noch zu einer politischen Stellungnahme zu bewegen. Und zwar zu einem Thema, zu dem er als Künstler nach Ansicht der Moderatorin eine Meinung haben müsste: „Dann reden wir doch mal über die Debatte, dass ein weißer Musiker keinen Jazz oder Reggae spielen darf, weil das kulturelle Aneignung ist. Da muss es eine Position zu geben.“ Und tatsächlich hatte Helge Schneider dazu etwas zu sagen: „Die Musik mache ich eigentlich nicht selber. Sie ist da und ich bin der ausführende Musiker.“ Musik sei entstanden durch Vermischung der Kulturen und Wanderung. Er mache die Musik, die er fühle. „Wenn jemand anders sagt, das ist kulturelle Aneignung, dann interessiert mich das einen Scheißdreck“, so Schneider.