500 Billionen Mal heller als unsere Sonne, 17 Milliarden Mal so schwer, eie Million Grad heiß: Astronomen haben das wohl hellste Objekt im Universum ausgemacht. Der Quasar J0529-4351 gleicht einem kosmischen Wirbelsturm, der alles mitreißt und zermalmt.
Astronomen haben das vielleicht hellste Objekt des Universums ausgemacht. Der sogenannte Quasar J0529-4351 mit einem schwarzen Loch in seinem Zentrum wächst so schnell, dass er täglich das Äquivalent einer Sonne verschluckt.
Quasare: leuchtkräftigste Objekte im Universum
Quasare sind die extrem aktiven und mit einer enormen Leuchtkraft ausgestatteten Kerne von Galaxien. Trotz ihrer großen Entfernung zur Erde strahlen sie sehr hell und gehören zu den leuchtkräftigsten Objekten im Universum und ermöglichen somit die Erforschung des frühen Universums.
Gigantischer Strudel aus superheißen Gaswolken
Der Max-Planck-Gesellschaft zufolge ist ein Quasar das Zentrum einer Galaxie, in dem sich ein supermassereiches Schwarzes Loch befindet. Die Ursache ihrer intensiven Strahlung sind Gaswolken in der Nähe des Schwarzen Lochs, die von ihm angezogen werde, aber nicht hineinstürzen. Statt vom Loch verschlungen zu werden, bildet sich eine sogenannte Akkretionsscheibe.
Dabei handelt es sich um einen gigantischen rotierenden Strudel, über den Materie in das Schwarze Loch strömt. Die dabei entstehenden hohen Reibungskräfte heizen das Gas auf einige Hunderttausend bis eine Million Grad auf und lassen es heller strahlen als alle Sterne der Galaxie zusammen.
500 Billionen Mal heller als die Sonne
Quasar J0529-4351 scheint 500 Billionen Mal heller als unsere Sonne, wie ein Team unter australischer Führung am Montag (19. Februar) im Fachjournal „Nature Astronomy“ berichtet hat. Der Quasar erscheint auf Bildern lediglich als Punkt. Wissenschaftler stellen sich jedoch einen besonderen Ort vor.
Die rotierende Scheibe um das schwarze Loch des Quasars – bestehend aus leuchtend-wirbelndem Gas und anderer Materie von verschlungenen Sternen – gleicht einem kosmischen Wirbelsturm. „Dieser Quasar ist der gewalttätigste Ort im Universum, den wir kennen“, erklärt Hauptautor Christian Wolf von der Australian National University.
Entdeckt wurde Quasar J0529-4351 bereits im Jahr 1980 von der Europäischen Südsternwarte aus. Doch wurde lange angenommen, es handele sich um einen Stern. Den Durchbruch brachten Teleskope in Australien und der chilenischen Atacama-Wüste.
„Das Spannende an diesem Quasar ist, dass er sich vor unseren Augen verbarg und zuvor als Stern eingestuft wurde“, teilte Priyamvada Natarajan von der Yale University mit.
19-Milliardenfache Masse der Sonne
Die späteren Beobachtungen und Computermodellierungen haben zu der Einschätzung geführt, dass der Quasar jährlich das Äquivalent von 370 Sonnen schluckt – und damit etwa eine pro Tag.
Weitere Analysen weisen nach Angaben des Forscherteams darauf hin, dass die Masse des Schwarzen Lochs 17 bis 19 Milliarden mal der unserer Sonne entspricht. Der Quasar befindet sich zwölf Milliarden Lichtjahre entfernt und existiert bereits seit den frühen Tagen des Universums.