Das Mittagessen ist gesichert: Die Gemeinschaftshalle erhält einen Anbau, damit Hortkinder dort mittags versorgt werden können.
Nebenzimmer mit Anbau: Der Hemminger Gemeinderat hat gerungen – und schließlich einem Kompromissvorschlag der Verwaltung zugestimmt, um die Mensa für den Hort an der Grundschule zu erweitern. Künftig essen die Schülerinnen und Schüler im Nebenraum der Gemeinschaftshalle zu Mittag.
76 Kinder pro Schicht
Für die benötigte größere Küche gibt es einen Anbau im Westen in Richtung Schulhof. Auf diese Weise bleibt der Grundriss des Nebenraums gleich. Die ursprünglichen Pläne sahen vor, ihn zu verkleinern. Das löste Gegenwind aus. 76 Kinder können gleichzeitig essen, was einen Zwei-Schicht-Betrieb ermöglicht. Außerdem werde im Zuge der Umbauarbeiten das Nebenzimmer unter anderem mit einer zeitgemäßen Beleuchtung aufgehübscht und bekomme einen barrierefreien Zugang, sagte der Bürgermeister Thomas Schäfer (CDU). Von etwa 15 Uhr an könnten dann die Vereine kommen. Die Umbauarbeiten kosten rund 610 000 Euro.
Die Mensa wird erweitert, weil der Hort erweitert wird. Derzeit hat er Platz für 100 Kinder. In Zukunft sind es 50 Kinder mehr. Das wiederum muss sein, weil vom Jahr 2026 an schrittweise jedes Grundschulkind Anspruch auf Ganztagsbetreuung hat – Mittagsessen inklusive. Im Juni hatte die Verwaltung dem Gemeinderat deshalb vorgeschlagen, für circa 420 000 Euro den Mensabetrieb in den Nebenraum der Gemeinschaftshalle zu verlegen. Die Idee, die Teeküche zulasten des Nebenraums zu vergrößern, missfiel den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten allerdings. Vor allem fürchteten sie Nachteile für die Vereine, die den Nebenraum auch nutzen.
Platzbedarf steigt
Die dritte Variante bestand darin, nach wie vor 60 Plätze bereitzustellen in einem Drei-Schicht-Betrieb. Dafür allerdings hätte die Mensa erweitert werden müssen. Das wäre nicht nur am teuersten (rund 715 000 Euro), diese Lösung hätte auch den Pausenhof reduziert. „Unsere Schule ist wirklich voll“, sagt die Leiterin Konstanze Aßmann. Nach jetzigem Stand ist die Grundschule künftig komplett vierzügig. Der Platzbedarf steigt also weiter.
„Wer hätte gedacht, dass die Schule so viele Räume braucht?“, meinte Elke Kogler, Vorsitzende der SPD-Fraktion. Ihrer Ansicht nach ist jetzt eine gute Lösung gefunden, zumal das Mittagessen in der Gemeinschaftshalle für die Kinder kurze Wege bedeutet. Wilfried Gentner (CDU), zugleich Vorsitzender des SZFZ Musikzug Hemmingen, sagte, der Verein müsse sich nun neu organisieren. „Das ist nicht so einfach. Aber: Die Schule hat die Hoheit.“ Barbara von Rotberg (FDP) betonte, man müsse „hinkriegen, dass beides kompatibel ist“ – also die Nutzung des Nebenraums sowohl als Mensa als auch als Treffpunkt für Vereine.
Das beauftragte Architektenbüro Nixdorf plant nun weiter. Fördermittel sind bereits beantragt.