Herbstzeit ist Hengstpardenzeit.  Am Sonntag und Montag gibt es im Gestüt Marbach zwei Aufführungen - Gänsehaut ist dabei garantiert.

Marbach - Herbstzeit ist Hengstpardenzeit. Nach einem Jahr Pause gibt es am Sonntag und Montag im Haupt- und Landgestüt Marbach (Kreis Reutlingen) zwei weitere Aufführungen, zu denen rund 20.000 Menschen erwartet werden. Die Besucher dürfen sich auf eine abwechslungsreiche und akrobatische Pferdeshow freuen.

 

Früher hatten die Pferdeschauen einen rein züchterischen Aspekt und fanden im Frühjahr zu Beginn der Decksaison statt. Die Züchter konnten sich bei dieser Gelegenheit die entsprechenden Hengste für ihre Stuten aussuchen. Heute kommen in erster Linie Familien und Pferdefans ins älteste deutsche Staatsgestüt. Dass diese Vorführungen nicht an Attraktivität verloren haben, zeigte sich am Sonntag, als zur ersten von insgesamt drei Hengstparaden knapp 10.000 Menschen auf die Alb strömten.

Gastland Frankreich

Dieses Jahr ist Frankreich als Gastland mit von der Partie. Die Grande Nation des Pferdesports bringt 25 noble Angloaraber, sportliche Selle Français und imposante Kaltblüter wie Comtois, Percherons, Boulonnais und Cob Normands nach Marbach. Dass die Franzosen nicht nur mit Leinen gut umgehen, sondern auch Fußball spielen können, zeigten sie beim Horse-Ball. Das Match endete mit einem knappen 3:2-Sieg für unser Nachbarland. Man darf auf das Rückspiel am Sonntag gespannt sein. Hinter vorgehaltener Hand ist hören, dass die Gestüter ein Sondertraining absolviert haben .

Gänsehaut ist garantiert, wenn Horst König mit seinem Schimmel Nahdmi die Freiheitsdressur steigender und liegender Araberhengst vorführt. Dann ist es mucksmäuschenstill in der Arena, die sich aber schon wieder kurz darauf in den laustarken Circus Maximus verwandelt. Dann nämlich, wenn „Antonius“ Karrer und „Herbertus“ Stobel mit ihren nachgebauten römischen Kampfwagen in die schwäbische Gestütsarena einfahren. Nicht weniger Applaus erhalten die drei Auszubildenden Loretta Gruber, Kamilla Nitsch und Florian Niederstraßer, die im rasanten Galopp auf dem Rücken zweier Schwarzwälder Kaltbluthengsten waghalsig die „Ungarische Post“ reiten.

Das Gestüt ist im Land der größte Ausbildungsbetrieb für Pferdewirte. Im neuen Ausbildungsjahr haben kürzlich 37 Pferdewirte, zwei Landwirte und ein Hufbeschlagspraktikant begonnen.

Tanz der Schwäne

Akrobatisches und turnerisches Geschick zeigt die Voltigiergruppe Marbach. Beim Tanz der Schwäne gibt es keine Entenvögel zu sehen, sondern neun Mädchen und einen Jungen, die ihr Können auf dem Rücken von Garfield demonstrieren. Auf 19 Schaunummern dürfen sich die Zuschauer freuen, die auch Klassiker wie Spring- und Dressurnummern, die Warmblutstuten mit ihren Fohlen, die Dressur am langen Zügel und die Hengstquadrille zu sehen bekommen. Fast 170 Pferde sowie 100 Gestütsmitarbeiter und Gäste sind dieses Mal in die viereinhalbstündige Veranstaltung unter freiem Himmel eingebunden. Es gibt noch zweimal die Gelegenheit, diese rasante Pferdeshow im knapp 500 Jahre alten Marbacher Gestüt zu erleben.

Und zwar am Sonntag, 2. Oktober, und am Montag, 3. Oktober. Beginn ist jeweils um zwölf Uhr. Für beide Vorstellungen gibt es noch Karten.