Herbstzeit ist Drachenzeit. Die Tage werden kühler und Wind kommt auf. Zeit, den Flugdrachen auszupacken und die Lüfte zu erobern. Doch wo in Stuttgart kann man gut Drachen steigen lassen?

Wer mit dem eigenen Flugdrachen die Lüfte erobern möchte, dem stellt sich zuallererst die Frage nach dem passenden Modell. Es gibt verschiedene Drachenarten, die alle ihre individuellen Vorzüge mitbringen.

 

Am weitesten verbreitet sind die sogenannten Einleinerdrachen. Sie sind besonders einfach zu fliegen, da sie nur über eine Leine gesteuert werden. Sie sind in verschiedenen Formen, beispielsweise als Deltadrachen, Diamantdrachen oder Eddy verfügbar. Zweileinerdrachen fallen unter die sogenannten Lenkdrachen, da sie sich mit zwei Leinen lenken lassen. So lässt sich der Drachen gezielt steuern und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl lassen sich sogar kleinere Tricks ausführen. Eine noch präzisere Kontrolle erhält man mit Vierleinerdrachen, die in Form von Quad-Line- oder Revolutiondrachen zu haben sind. Hier sind Erfahrung und Geschick gefordert. Bei schwachen Windverhältnissen können Leichtwinddrachen eingesetzt werden. Diese sind aus besonders leichten Materialien gefertigt, sind besonders für Anfänger geeignet und können auch bei wenig Wind geflogen werden. Aus Japan stammen die sechseckigen Buch- oder Rokkakudrachen. Auch diese Modelle sind leicht zu fliegen und sind bei unterschiedlichen Windbedingungen sehr stabil.

Wie lässt man am besten einen Drachen steigen?

In erster Linie sollte man einen geeigneten Ort finden. Dazu eignen sich Wiesen, auf denen über weite Fläche wenige oder keine Bäume stehen. Es sollten auf keinen Fall Hochspannungsleitungen oder Strommasten in der Nähe stehen. Dann sollte überprüft werden, aus welcher Richtung der Wind weht. Nun positioniert man sich so, dass der Wind in den eigenen Rücken bläst und legt den Drachen mit den Leinen nach oben auf den Boden. Während man dann einige Schritte rückwärtsgeht, wickelt man vorsichtig mehr Leine ab. Nun muss man leicht und anschließend mit etwas mehr Kraft an der Leine ziehen, um den Drachen in die Luft zu bekommen. Dadurch stellt sich der Drachen auf und der Wind kann unter seine Segel gelangen. Hebt der Drachen ab, gilt es darauf zu achten, dass die Leinen immer schön gespannt bleiben.

Drachenfliegen am Bismarckturm

Ausreichend Platz, großflächige Wiesen und gute Windverhältnisse gibt es rund um den Bismarckturm. Wo bereits bei erstem Schnee Kinder auf ihren Schlitten die Hügel hinabrasen, begeben sich an windigen Herbsttagen Drachen in die Luft. Die Feuerbacher Heide ermöglicht Drachenspaß für die ganze Familie. Ist der Drachen erst in der Luft, kann man viele Meter frei rennen und alles geben, um ihn auch dort zu halten.

Flugdrachen über der Egelseer Heide

Der ideale Ort, um Drachen steigen zu lassen. Neben einer Grillstelle, die zu Stockbrot und Würsten bei einer Tasse Tee einlädt, gibt es hier mehr als genug Platz zum Toben, Rennen und Drachensteigenlassen. Die guten Windverhältnisse sind bekannt, weshalb man hier meist mehr als einen Drachen am Himmel entdecken kann. Bonus: Gleich nebenan gibt’s noch einen Spielplatz, falls der Wind doch nicht mitspielen sollte.

Drachenfliegen am Grüner Heiner

Hoch hinaus gehts auf den Grünen Heiner. An der Grenze zwischen Weilimdorf und Korntal-Münchingen finden Drachen-Fans diesen bekannten Schuttberg. Zwischen 80 und 90 Metern geht es hier in luftige Höhen, immer schön dem Wind entgegen. Oben angekommen können kleine und große Spielkinder versuchen ihre Drachen in die Lüfte zu bekommen. Bonus: Vor Ort gibt es eine kleine Grillstelle, die zum Lagerfeuer einlädt.

Drachen steigen lassen im Tapachtal

Nicht allen Stuttgartern ist das Tapachtal bekannt, das sollte es jedoch sein. In Zuffenhausen befindet sich das großflächige und vielseitige Tal mit zahlreichen Wiesen, die sich ideal zum Drachensteigenlassen anbieten. Unweit der großen Wiesen gibt es auch hier eine Grillstelle, einen Spielplatz und auch einen Hundeplatz. Da Teile des Tapachtals zu Landschaftsschutzgebieten gehören, in denen Drachenfliegen nicht erlaubt ist, empfiehlt es sich, auf die Beschilderung vor Ort zu achten.

Hoch hinaus im Klingenbachpark

Mitten im Stuttgarter-Osten versteckt ist der Klingenbackpark. Dieser kleine aber feine Park verfügt neben einem Spielplatz über eine große, weitläufige Wiese. Hier finden sich nicht nur Hobby-Sportler und Spaziergänger ein, sondern auch Familien, die unbedingt den ersten Drachen steigen lassen möchten.

Killesbergpark: Große Wiesen fürs Drachenfliegen

Auch im Killesbergpark finden sich genug großflächige Wiesen, um Drachen steigen zu lassen, beispielsweise gleich beim Killesbergturm. Hier findet sich eine große Fläche unter freiem Himmel, damit der Drachen nicht Gefahr läuft, sich direkt in Ästen zu verfangen. Es gilt darauf zu achten, dass zu besonderen Events mit hohem Besucheraufkommen das Drachenfliegen unterlassen werden sollte. Im Anschluss können die Kleinsten noch auf den 3000 Quadratmetern Spielplatz toben oder sich mit den tierischen Bewohnern des Parks anfreunden.

Schloss Solitude: Drachen steigen lassen vor historischer Kulisse

Rund um das Schloss Solitude finden sich zahlreiche freie Wiesen, auf denen man seinem Drachen hinterherjagen kann. Durch die erhöhte Lage pfeift hier genug Wind unter den Segeln der Drachen, um ihn hoch in die Luft zu befördern. Ganz in der Nähe gibt es auch einen Grillplatz für ein anschließendes Stockbrot oder Marshmallows. Wer am Schloss Solitude seinen Drachen steigen lässt, sollte einerseits Rücksicht auf mögliche Landschaftsschutzgebiete und andererseits auf die historischen Anlagen vor Ort nehmen.

Mit Leichtwinddrachen am Max-Eyth-See

Um das Ufer des Max-Eyth-Sees in Stuttgart-Hofen gibt es ebenfalls freie Wiesenflächen zum Drachensteigenlassen. Da sich der See in einem Tal befindet, können die Windbedingungen variieren. Hier ist man mit einem Leichtflugdrachen gut beraten, der bereits bei geringen Windstärken abheben kann. Idealerweise steigt man an den U-Bahn-Haltestellen Max-Eyth-See oder Wagrainäcker aus, wenn man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt. Auch ein Spaziergang um den See lohnt sich. Wer Essen mitbringt, kann im Anschluss auf dem Grillplatz Feuer machen. Auch um den Max-Eyth-See gibt es einige Bereiche, die als Naturschutzgebiete deklariert sind. Diese gilt es zu respektieren und zu meiden.