Der Wein-, Obst- und Gartenverein Feuerbach hat mit dem Herbstansingen die Weinlese eingeläutet. Bei der Feier am Fuße des Lembergs spielte der Posaunenchor des CVJM.

Feuerbach - Der Lemberg leuchtet am Freitag gegen 19 Uhr im Licht der letzten September-Sonnenstrahlen. Gleich geht die Sonne unter und der Mond auf. An den Weinstöcken hängen reife Beeren. Wer sich die Mühe macht, Trauben am Stock sachte in die Hand zu nehmen, der stellt bei diesem Tasttest verwundert fest, da klebt nichts, die Handinnenfläche bleibt trocken. Kein aufgeplatztes Träuble ist zu sehen, keine faulige Beere, keinerlei Pilzkrankheiten. Das Lesegut sei fast zu 100 Prozent gesund, sagen viele Wengerter. Auch der Reifegrad ist sehr gut. Was früher der goldene Oktober für den Wein war, ist inzwischen auch wegen der Klimaerwärmung ein sonniger September. „Wir müssen überlegen, ob wir in Zukunft das Herbstansingen etwas nach vorne verschieben“, sagt Helmut Wirth, der Vorsitzende des Wein-, Obst- und Gartenbauvereins (WOGV) am Rande.

 

Der Posaunenchor spielt und die Besucher singen Lieder

Bei der Feier am Freitag wird der Herbst mit Volksliedern begrüßt. Gleichzeitig ist es der Auftakt der Weinlese. Wie gewohnt spielt der CVJM-Posaunenchor. Die rund 100 Besucher stimmen Lieder wie „Bunt sind schon die Wälder“ oder „Geh aus mein Herz und suche Freud“ an.

Pfarrer Florian W. Wallentin steuert neue Theorien aus der Welt der Botanik bei. Der italienische Wissenschaftler Stefano Mancuso von der Uni Florenz erforsche die „Intelligenz der Pflanzen“, berichtet Wallentin. Dabei habe er erstaunliche Erkenntnisse zu Tage gefördert: „Pflanzen können sehen, riechen, schmecken, tasten und hören. Sie verfügen über die fünf Sinne, die wir auch haben.“ Beispielsweise kommunizieren sie über Duftstoffe miteinander. Zudem könnten sie bestimmte Tiere anlocken, um sich gegen Feinde zu verteidigen, sagt der Pfarrer. Dem WOGV überreicht er ein Buch von Mancuso mit eigener Widmung. Die Winzer würden getreu dem Schöpfungsauftrag handeln, indem sie die Erde bebauen und bewahren, betont er.