Der erste Herbststurm des Jahres trifft Deutschland am Donnerstag mit voller Wucht. Der Wetterdienst warnt – und die Deutsche Bahn rechnet mit Zugausfällen. Wie war die Nacht in Stuttgart?

Offenbach - Das Sturmtief „Ignatz“ hat am frühen Donnerstagmorgen seinen Zug über Deutschland begonnen. Der erste kräftige Herbststurm des Jahres brachte vielerorts heftige Böen mit sich, teils auch Gewitter und Regen. Im Laufe des Donnerstags rechnete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in einem Streifen über die Mitte bis in den Osten und Nordosten Deutschlands mit schweren Sturmböen und teilweise orkanartigen Böen von bis zu 105 Kilometern pro Stunde. Im Bergland könne es sogar Orkanböen mit bis zu 120 Stundenkilometern geben.

 

Den Lagezentren der Polizei lagen zunächst keine größeren Schadensmeldungen vor. Vereinzelt habe der Wind Bäume ausgerissen, Schlimmeres sei jedoch nicht passiert, hieß es etwa aus Baden-Württemberg. In Stuttgart habe es keine „gravierenden Einsätze gegeben“.

Höchste Windgeschwindigkeit am Feldberg

Laut Peter Crouse, Meteorologe beim DWD in Stuttgart, liege die Windgeschwindigkeit in der Landeshauptstadt am Morgen bei 65 Kilometern pro Stunde. Das sind „starke bis stürmische Böen“, sagt er. Im Tagesverlauf verstärke sich der Wind – 80 Kilometer pro Stunde seien dann möglich. Während man Richtung Mannheim und Heilbronn mit Gewittern rechnen müsse, würden im Raum Stuttgart lediglich Schauer erwartet.

Laut Crouse seien in Baden-Württemberg am Feldberg (160 Kilometer pro Stunde) und im Nordschwarzwald (110 Kilometer pro Stunde) die höchsten Windgeschwindigkeiten gemessen worden. Auch in Thüringen seien Bäume ausgerissen worden. Im niedersächsischen Delmenhorst war am Mittwochabend ein Mann von einem herabstürzenden Ast getroffen, aber nur leicht verletzt worden, wie die Polizei mitteilte.

Entwarnung am Nachmittag?

Die Deutsche Bahn warnte vor möglichen Zugausfällen oder Verspätungen wegen des Sturms. Allerdings lagen am Morgen noch keine Meldungen über tatsächliche Störungen im Bahnverkehr vor.

In der Nordhälfte Deutschlands warnte der Wetterdienst vor ostwärts ziehenden Gewittern, bei denen orkanartige Böen mit bis zu 105 Kilometern pro Stunde wehen könnten. „Kurzlebige Tornados“ seien dabei nicht ausgeschlossen, hieß es.

Im Laufe des Nachmittags lässt der Wind den DWD-Angaben zufolge von Westen her wieder nach. Es wird insgesamt kühler. Am Donnerstag liegen die Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad, im Westen und Norden zwischen 12 und 15 Grad.