Die Stadt Böblingen verstärkt ihren Standort als Hochschule und erweitert zusammen mit dem Landkreis das Herman-Hollerith-Zentrum.

Böblingen - Das Herman-Hollerith-Zentrum soll zu einem Hochschulstandort mit 500 Studierenden ausgebaut werden. Darauf einigten sich die Hochschule Reutlingen sowie die Stadt Böblingen und der Landkreis Böblingen in einem Erweiterungsvertrag, der jetzt unterschrieben wurde. Entsprechend der Vereinbarung stellt der Landkreis dem Herman-Hollerith-Zentrum (HHZ) auch in den kommenden zehn Jahren die Räume und die technische Infrastruktur am bisherigen Standort zur Verfügung. Zudem beteiligen sich der Landkreis und die Stadt Böblingen in der Erweiterungsphase der Informatik-Schmiede laut einer Pressemitteilung mit jährlich insgesamt 480 000 Euro an den laufenden Kosten.

 

Ursprünglich war nur ein einziger Master-Studiengang am HHZ geplant. Inzwischen wurden jedoch zwei weitere Master-Programme und ein Bachelor-Programm in Böblingen etabliert. „Diese Entwicklung überzeugt mich, dass wir unser langjähriges Ziel jetzt erreichen können, das HHZ zu einem substanziellen Hochschulstandort mit mindestens 500 Studierenden auszubauen“, sagt Landrat Roland Bernhard.

Eine Erweiterung die auch aus wissenschaftlicher Perspektive der Hochschule Reutlingen sinnvoll ist, so Hochschulpräsident Hendrik Brumme: „Zum einen gibt es einen wirklichen Bedarf an Studienplätzen, wie die hohen Bewerberzahlen zeigen. Zum anderen hat sich das HHZ mit seinen Forschungsaktivitäten und dem Promotionskolleg in knapp zehn Jahren einen wissenschaftlichen Namen gemacht. Wir sehen daher am Standort Böblingen, sowohl in der Lehre als auch in der Forschung, ein sehr großes Potenzial und freuen uns über die neue Perspektive.“ Aus Sicht des Oberbürgermeisters der Stadt Böblingen, Stefan Belz, hat sich das Engagement von Stadt und Landkreis auch vor diesem Hintergrund gelohnt und bereits jetzt schon ausgezahlt: „Die Stadt Böblingen als Technologiestandort und ihre vielen innovativen Unternehmen profitieren von der Interaktion mit dem HHZ und den dort ausgebildeten Forschenden und Nachwuchskräften. Lehre, Ausbildung, Forschung und Entwicklung gehen hier Hand in Hand. Und allein die Förderungen und Drittmittel, die das HHZ in den knapp zehn Jahren eingeworben hat, betragen ein Vielfaches dessen, was wir als Zuschuss besteuern.“