Welche Mitspieler sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
In der vergangenen Woche hat MV seinen 80.Geburtstag gefeiert. Da habe ich viele meiner damaligen Gefährten wiedergesehen. Generell ist eine solche Liste aber fast endlos. Ich habe beispielsweise immer noch viel Kontakt zu Ottmar Hitzfeld und „Buffi“ Ettmeyer. Schön ist einfach, dass es egal ist, ob man jemanden zwei Jahre oder noch länger nicht gesehen hat. Wenn wir uns wiedertreffen, ist es immer so, als hätten wir uns erst gestern noch gesehen. Sport verbindet fürs Leben.

Am 19. April 1975 ging es ebenfalls gegen Werder Bremen. Wie gerne erinnern Sie sich an diese Partie?
Das war das 2:2 gegen Bremen – damals ein direkter Konkurrent im Kampf gegen den Abstieg. Viele haben gesagt, dies sei der Abstieg gewesen. Ich glaube aber, dass wir uns damals zu früh aufgegeben haben. Im Nachhinein betrachtet, wäre ein Sieg zwar wichtig gewesen, aber auch so gab es noch die Möglichkeit, den Abstieg zu verhindern. Das war nicht gut von uns.

Zum VfB kamen Sie direkt als Amateurspieler vom FV Ravensburg. Wer war denn damals ihr Idol?
Ich habe früher schon viel Fußball geschaut und gehört. Mein Idol war Alfredo di Stèfano von Real Madrid. Mir hat seine Spielweise imponiert und wir waren uns auch vom Typ her relativ ähnlich. Ich war körperlich auch nie so robust. Als ich von Ravensburg nach Stuttgart kam, wog ich mit meinen 1,75 Metern nur so rund 65 Kilo. Trotzdem kam ich als Torjäger und Stoßstürmer, aber die reine Mittelstürmerposition lag mir aus diesem Grund nicht. Di Stefano hat als zurückgezogener Mittelstürmer gespielt. Das war auch meine Lieblingsposition und außerdem war er schnell und torgefährlich.

Mit dem VfB haben Sie viel erlebt. Meisterschaft, Uefa-Cup-Qualifikation aber auch den Abstieg in die zweite Liga. Eine solche Liebe zu einem Verein gibt es heute eher selten. Wie erklären Sie sich ihre große Verbundenheit?
Das muss ich ein wenig relativieren. In der Zeit, als wir im Abstiegskampf waren, hatte ich ein super Angebot von Schalke. Die wollten mich als zweiten Stürmer neben Fischer verpflichten. Stuttgart in Person von Gerhard Mayer-Vorfelder hat dann finanziell noch einmal nachgelegt.

Wollten Sie nie ins Ausland?
Im Fußball wird alles nach Angebot und Nachfrage geregelt und ich hatte einfach keine Angebote. Die Avancen aus Gelsenkirchen habe ich damals abgelehnt und bin mit dem VfB in die zweite Liga gegangen. Das war das schlimmste Jahr für mich, weil wir nicht den direkten Wiederaufstieg geschafft haben. Danach haben wir fünf sehr erfolgreiche Jahre gespielt und sind ja sogar Meister geworden.