Erstinfektion: Das Immunsystem von Kindern ist nicht fertig ausgebildet. Daher sind sie generell stärker von Herpesinfektionen betroffen als Erwachsene. Die sogenannte primäre Herpes-simplex-Infektion, also die erstmalige Infektion mit dem Virus, betrifft typischerweise den Hals-Rachen-Raum. Sie ist ein schweres Krankheitsbild, das unter Umständen im Krankenhaus behandelt werden muss. Lippenbläschen bei Erwachsenen oder bei Kindern nach der Erstinfektion werden als sekundärer Herpes simplex bezeichnet: Der Virus wird reaktiviert.

 

Symptome: Erkrankt ein Kind zum ersten Mal, ist typischerweise der ganze Mundraum und der Hals innen mit den kleinen Herpesbläschen besiedelt. Dann fällt dem Patienten das Essen und unter Umständen auch das Trinken schwer.

Behandlung: Ein kleiner Lippenherpes muss bei Kindern nicht anders behandelt werden als bei Erwachsenen, sagt der Dermatologe Peter von den Driesch: „Gegen einen ausgebreiteten Herpes würde ich hingegen medikamentös vorgehen – je nach Ausprägung auch stationär in der Klinik.“

Zur Person

Zur Person

Peter von den Driesch Foto: Klinikum Stuttgart
Geboren wurde Peter von den Driesch 1958 in Mönchengladbach.

Er studierte von 1977 bis 1983 Medizin in Aachen. Von 1985 bis 1988 war von den Driesch Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Von 1999 bis 2003 war er als Professor für Dermatologie an der Universität Hamburg.

Seit 2003 arbeitet er als Ärztlicher Direktor des Zentrums für Dermatologie, Phlebologie und Allergologie im Klinikum Stuttgart am Krankenhaus Bad Cannstatt.