Die Knochenteile, die ein Spaziergänger gefunden hatte, stammen von einer Frau, die 1998 vermisst gemeldet wurde.

Böblingen: Marc Schieferecke (eck)

Herrenberg - Die Polizei hält für geklärt, zu wem der Schädel gehört, den ein Spaziergänger am 26. Februar im Wald gefunden hatte. Dies geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Ludwigsburg hervor. Demnach ist nun auch ein seit Jahrzehnten ungeklärter Vermisstenfall gelöst. Gemäß der Mitteilung hat sich ein Verdacht bestätigt, den die Ermittler von Anfang an hegten. Der Schädel ist Teil der Überreste einer Frau, die im September 1998 in Herrenberg vermisst gemeldet wurde. Die damals 24-Jährige war aus einem Wohngebiet verschwunden, das nahe des Fundorts im Wald bei Herrenberg liegt. Die Vermisste galt damals als selbstmordgefährdet. Dass sie durch ein Verbrechen ums Leben kam, schließen die Ermittler aus.

 

Der Schädelfund hatte einen umfangreichen Polizeieinsatz ausgelöst. Beamte durchsuchten das Waldgebiet. Dabei fanden sie weitere Knochen, außerdem Utensilien, die der Vermissten zugeordnet werden konnten, vor allem einen Schlüssel. Letzte Gewissheit brachte eine rechtsmedizinische Untersuchung. Wissenschaftler der Universitätsklinik in Ulm extrahierten DNA aus den Knochenfunden und halten für zweifelsfrei erwiesen, dass es sich um Erbgut der Vermissten handelt.