Erkrankungen wie Herzschwäche, Klappenkrankheiten und Rhythmusstörungen sind ein Volksleiden, das besonders Ältere ab 60 Jahren betrifft. Und das in ungewohntem Maße, wie der aktuelle Bericht der Deutschen Herzstiftung für 2017 zeigt. „Die Sterblichkeit durch Herzerkrankungen ist angestiegen“, heißt es darin. Im Jahr 2015 starben 221 511 Menschen daran. Zum Vergleich: 2014 waren es knapp 208 000 Todesfälle. Bei den Sterbeziffern (Tote pro 100 000 Einwohner) zeigen im Vergleich zum Bundesschnitt Sachsen-Anhalt (+ 28,5 Prozent), Thüringen (+ 16,3 Prozent) und Bremen (+ 15,4) die negativsten Werte. Positiv entwickelten sich Berlin (– 24,2 Prozent), Hamburg (– 16,4 Prozent) und Baden-Württemberg (– 10,8 Prozent). Warum es insgesamt aber immer mehr schwächelnde Herzen gibt, erklärt Hugo Katus, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Herz- und Kreislaufforschung und Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Herzstiftung.
17.01.2018 - 18:38 Uhr
Herzspezialist: Hugo Katus, 66, ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie der Uni Heidelberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Erfinder: Katus ist der Erfinder des Troponin-Tests, den er mit dem Unternehmen Roche entwickelt hat, und der die Diagnostik von Herzmuskelschädigungen revolutionierte. Ein Infarkt kann so rasch festgestellt und behandelt werden.