Herzinfarkt auf dem Sportplatz in Waiblingen Erste Hilfe rettet das Leben
Rouven Gesierich ist beim 3000-Meter-Lauf auf dem Sportplatz in Neustadt plötzlich zusammengebrochen. Mehrere Menschen haben danach genau das Richtige getan.
Waiblingen - Der 27. November 2017 ist Rouven Gesierichs zweiter Geburtstag. Der heute 47-Jährige war auf dem Sportplatz in Waiblingen-Neustadt angetreten, um die Sportabzeichen-Prüfung abzulegen. In den Monaten zuvor hatte er sein Trainingsprogramm forciert und sich eigentlich so fit gefühlt wie schon lange nicht mehr. Doch anderthalb Runden vor dem Ende des 3000-Meter-Laufs knickten ihm plötzlich die Beine weg. „Ich weiß nur noch, dass ich kurz zuvor meiner Frau die Brille gegeben hatte, weil die mich störte, danach kann ich erst viel später aus dem Krankenhaus weitererzählen.“
Seine Frau setzt den Notruf ab, eine andere reanimiert
Birgit Gesierich beobachtete von der Zielgeraden aus, wie ihr Mann zusammenbrach, als sei er von einem Blitz getroffen worden. „Ich wusste sofort, dass er nicht nur einfach irgendwie umgeknickt war.“ Sie und eine Übungsleiterin rannten zu ihm – und reagierten sofort richtig. Während Birgit Gesierich einen Notruf absetzte, machte sich die Übungsleiterin daran, Rouven Gesierich zu reanimieren. Zuvor hatte sie festgestellt, dass dessen Herzkreislauf den Dienst eingestellt hatte.
Zu den Ersthelfern kamen schließlich noch zwei Krankenschwestern dazu, die zufällig auf dem Sportplatz privat unterwegs waren und halfen mit, Rouven Gesierichs Kreislauf immer wieder anzustoßen, auch mit Hilfe eines Defibrillators, den man in Windeseile organisiert hatte.
Dennoch wurde es kritisch für den 47-Jährigen. Später, im Krankenhaus, stellte sich heraus, dass beide Herzkranzarterien verstopft waren. Das indes konnte ein inzwischen eingetroffener Notarzt nicht wissen. Und weil das Herz des Patienten trotz der Reanimationsbemühungen nicht schlagen wollte, wagte der Rettungsdienst den Transport in eine Klinik lange Zeit nicht. Rund eine Stunde lang sei ihr Mann immer wieder geschockt und beatmet worden, sagt Birgit Gesierich, „das Rettungsteam hatte schon Angst, dass der Akku schlapp macht.“
Keine bleibenden Schäden
Es reichte. Zwar mussten Birgit Gesierich und ihre zwei Töchter während einer Operation im Winnender Rems-Murr-Klinikum und nach einer Verlegung nach Tübingen noch einige Zeit um das Leben ihres Ehemanns und Papas bangen, doch dieser erholte sich letztlich vergleichsweise schnell von den Folgen seines Herzinfarkts und ist heute wieder „vollständig hergestellt. Außer den vorhandenen habe ich keine weiteren Schäden davongetragen“ scherzt Rouven Gesierich.
Über die Ursache des Herzinfarkts nachzudenken sei müßig, sagt er. Genetische Veranlagung, Bluthochdruck von jungen Jahren an, eine chronische Stoffwechselerkrankung. „Ja, ich esse gerne, aber ich bewege mich auch dazu, mache Sport.“ Ob er es damit vielleicht übertrieben hat? „Die Ärzte haben gesagt, es hätte genausogut auf dem Bürostuhl passiert sein können.“ Er habe tausend Schutzengel gehabt, die es dort geschehen ließen, wo es passiert sei, sagt Birgit Gesierich. Elementar für das Überleben und den weiteren Verlauf sei die rasche und konsequent lange Reanimation gewesen, sagen die Ärzte.
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