Die Stadt berichtet wie es mit der Schule weitergehen könnte. Die Bezirksbeiräte sind besorgt.

Stuttgart-Sillenbuch - Das Fortbestehen der Grund- und Werkrealschule Heumaden ist nicht sicher. Selbst wenn die Entscheidung – wie im aktuellen Schulentwicklungsplan vorgeschlagen – für den Erhalt des Werkrealschulzweigs in Heumaden fällt, ist das keine Garantie für ein ewiges Fortleben der weiterführenden Schule. Das haben Vertreter von Schulverwaltungsamt und Staatlichem Schulamt in der Sitzung des Bezirksbeirats in der vergangenen Woche bekannt gegeben. Sie waren zu Gast, um über den Stand der Schulentwicklung zu informieren.

 

Wie mehrfach berichtet, hat die Stadt eine Vorlage erarbeitet, in der vorgesehen ist, 18 der derzeit 32 Werkrealschulen in Stuttgart auslaufen zu lassen. Darunter ist die Filderschule in Degerloch wie auch die Körschtalschule in Plieningen, die sich aber schon auf den Weg zur Gemeinschaftsschule macht. Lediglich die Heumadener Schule soll nach den Plänen der Stadt in den Bezirken unterm Fernsehturm fortgeführt werden. Allerdings sei dieser erste Schritt, wenn er denn morgen vom Gemeinderat beschlossen wird, keine Garantie, sagte Rudolf Steiner, der stellvertretende Schulamtsleiter, den Bezirksbeiräten. Dabei bezog er sich auf die Aussage von Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann. Sie teilte in der vergangenen Sitzung des Schulbeirats mit, dass man aller Vor-aussicht nach aufgrund des Wegfalls der verbindlichen Grundschulempfehlung und der Einführung der Gemeinschaftsschule schon in wenigen Jahren über die Schließung weiterer zwei bis drei Werkrealschulen reden müsse.

Zudem habe sich der Bezirksbeirat Möhringen vehement dagegen ausgesprochen, dass die Riedseeschule ihren Werkrealschulstatus verliert. In Vaihingen und Möhringen – die mit Degerloch, Sillenbuch, Birkach und Plieningen zum Planbereich Filder Mitte-Ost gehören – soll lediglich die Pestalozzischule in Rohr bestehen bleiben. Man muss auch bedenken, sagte Steiner, was es heißen würde, wenn sich der Gemeinderat aufgrund des Bezirksbeiratsbeschlusses der Möhringer umentscheiden würde. „Das hätte eventuell Auswirkungen auf Heumaden, eine gewisse Gefahr ist also vorhanden“, sagte er. Susanne Eisenmann betonte im Schulbeirat jedoch, dass sie trotz der ablehnenden Haltung in einigen Bezirksbeiräten keine Alternative zu dem Vorhaben sehe. „Wir bleiben bei unserem Vorschlag. Wir würden dieser Schule eine Chance geben“, sagte auch Steiner.

„Denn die Grundschule bleibt ja“,

Obwohl sie die Vorlage der Stadt einstimmig beschlossen, waren die Sillenbucher Lokalpolitiker nicht glücklich über die vagen Auskünfte. „Es ist schade, dass die Schwächsten viel ausbaden müssen“, sagte Ulrich Storz von der SPD. Hendrik Wolff von der CDU wollte wissen, was die Grund- und Werkrealschule machen solle, wenn die ursprüngliche Planung schon wieder wackle. „Soll sie sich auch möglichst schnell auf den Weg zur Gemeinschaftsschule machen?“, fragte er. Eine konkrete Antwort bekam er darauf nicht. Zum Thema Gemeinschaftsschule fügte FDP-Bezirksbeirat Knut Krüger an, dass er sich noch mehr Sorgen um den Standort Heumaden mache, wenn die Plieninger Körschtalschule Gemeinschaftsschule werde. Dann grabe man sich eventuell gegenseitig das Wasser ab.

Gerhard Reißer von den Freien Wählern sprach noch ein anderes Thema an, das unmittelbar mit der Grund- und Werkrealschule verknüpft ist. Die Stadt hat zugesagt, dass die Turn- und Versammlungshalle mit dem Lehrschwimmbecken auf dem Schulgelände abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll. „Ist dieser Bau von der Entscheidung über die Schule betroffen?“, fragte Reißer. Steiner beruhigte die Räte, dass das nicht der Fall sei. „Denn die Grundschule bleibt ja“, sagte er.

Richard Hiller-Bixel von den Grünen wurde dann konkret: „Man sollte für Heumaden überlegen, die Grund- und Werkrealschule gleich mit der Birken-Realschule zusammenzulegen“, sagte er. „Das ist ein guter Vorschlag“, erwiderte Steiner.