Am Montag startet Glee, die erfolgreichste US-Sendung der letzten Jahre. Fünf Gründe, warum sie auch hierzulande Erfolg haben wird.

Stuttgart - Es ist eine Szene, wie sie so oder so ähnlich in jeder x-beliebigen Teenager-Herz-Schmerz-Serie spielen könnte. Will Schuester, Spanischlehrer und verzweifelt auf der Suche nach einem vorzeigbaren Solisten für seinen Highschool-Showchor, hört zufällig, wie der Quarterback des Footballteams völlig selbstvergessen unter der Dusche eine ziemlich bemerkenswerte Version von "I can't fight this Feeling" hinlegt. Dann wird's pathetisch, und wir hören den ebenso braven wie engagierten Pädagogen im inneren Monolog: "Und plötzlich wurde mir bewusst, weshalb ich das alles von Anfang an so sehr wollte. Um die Gabe in den Kids zu wecken, von der sie gar nicht wussten, dass sie sie haben. Das pure Talent.

"Andere Teenieserien würden sich nun in der fies-kitschigen Klebrigkeit des Moments suhlen, "Glee" holt die Keule raus. "Und was ich dann tat, war der schwärzeste Moment meines Lebens", hört man Will Schuester noch zu sich selbst sagen - und in der nächsten Szene sitzt der völlig verstörte Footballspieler beim Krisengespräch, weil ihm der Lehrer ein Päckchen Marihuana untergeschoben hat, um ihn zu erpressen. Wohlwissend, dass sich Mädchenschwarm Finn Hudson niemals freiwillig für den verschrobenen Showchor melden würde.

Es werden wieder einige bemerkenswerte US-Fernsehserien zu uns herüberschwappen dieses Jahr - "Glee »" ist mit einiger Sicherheit die originellste und überraschendste, auf jeden Fall aber die erfolgreichste: Zehn Millionen US-Zuschauer sehen im Schnitt jede Folge, noch vor Ende der ersten Staffel orderte der Sender Fox gleich zwei weitere Staffeln nach. "Glee" ist mehrfach als beste TV-Serie ausgezeichnet worden, etwa bei den Golden Globe Awards. Von Montag an läuft die Serie auf Super RTL (immer montags, 20.15 Uhr), am Sonntag sendet RTL die Pilotfolge bereits vorab (14.40 Uhr).

Wir verraten fünf Gründe, warum "Glee »" auch hier ein Erfolg werden könnte.

Der Plot:
Die McKinley-Highschool in Lima, Ohio, ist ein Sammelbecken für Verlierer. Sie ist liebenswert verlottert, leidet unter Geldmangel und unter einem der erfolglosesten Footballteams im ganzen Staat. Aber selbst dort sticht der Glee-Club - der Showchor - negativ hervor. Der engagierte Lehrer Will Schuester will das ändern. Und versammelt eine Gruppe schillernder Außenseiter um sich. Die unangenehm selbstbewusste Rachel, die von ihren beiden schwulen Vätern schon als Kind auf Star getrimmt wurde. Artie, der im Rollstuhl sitzt und vom Tanzen träumt. Tina, die so schüchtern ist, dass sie deshalb stottert. Mercedes, die gerne eine Souldiva wäre. Und Kurt, der schwul ist und sich davor fürchtet, dass sein Vater das herausbekommt.

Diese ziemlich schrägen Typen, die regelmäßig von ihren Mitschülern mit Softdrinks überschüttet, in Mülltonnen geworfen oder in Klohäuschen gesperrt werden, wachsen einem schnell ans Herz.