Seine Ex-Klubs VfB und 1899 duellieren sich - und Timo Hildebrand ist weiter arbeitslos.

Stuttgart - 221 Mal hat Timo Hildebrand in der Bundesliga für den VfB Stuttgart zwischen den Pfosten gestanden, 38 Mal für die TSG Hoffenheim und sogar sieben Mal für die deutsche Nationalmannschaft - seit Wochen aber leuchtet auf der populären Fußball-Homepage transfermarkt.de neben seinem Namen das allseits gefürchtete rote "A" auf: Timo Hildebrand ist arbeitslos.

 

Nachdem sich der Torwart 2007 als Deutscher Meister vom VfB verabschiedet hatte, ging sehr viel schief: Mit dem FC Valencia (Juli 2007 bis Dezember 2008) holte er zwar den spanischen Pokal, verlor aber seinen Stammplatz. Bei 1899 Hoffenheim (Januar 2009 bis Juni 2010) spielte er zwar regelmäßig, aber nicht fehlerfrei, zudem wirkte er in der Öffentlichkeit teilweise arrogant. Und bei Sporting Lissabon (Juli 2010 bis Juni 2011) klappte nichts, Hildebrand machte kein einziges Ligaspiel.

Am Samstag treffen seine deutschen Ex-Klubs aufeinander: Ein Interview mit einem, der seine beste Zeit beim VfB hatte:

Herr Hildebrand, wo und mit wem schauen Sie sich die Partie des VfB gegen Hoffenheim an?

Timo Hildebrand: Ich werde es mir im Fernsehen bei einem Freund ansehen, in der Nähe von Stuttgart.

Und gehen wir recht in der Annahme, dass Sie dann dem VfB die Daumen drücken und sich auch über einen Stuttgarter Sieg freuen würden?

Ich freue mich, wenn die Fans ein attraktives und interessantes Fußballspiel zu sehen bekommen.

Timo HildebrandWer wird denn gewinnen?

Beide Mannschaften haben absolut die Qualität, dieses Spiel für sich zu entscheiden. Und obwohl in der Mercedes-Benz-Arena gespielt wird, gibt's in meinen Augen keinen klaren Favoriten.

Der VfB ist derzeit Tabellensiebter, Hoffenheim liegt nur einen Rang dahinter - wo wird die Reise Ihrer beiden Ex-Klubs in dieser Saison hingehen?

Ich denke, dass sich sowohl der VfB als auch die Hoffenheimer weiterhin positiv entwickeln werden. Eine genaue Tabellenplatzierung kann ich aber nicht prognostizieren.

Rund um den VfB steht seit Wochen die Frage im Raum, ob der ausgeliehene Bernd Leno zurückkommen soll. Wie denken Sie als Ex-VfB-Keeper darüber?

Ich möchte derzeit weder die Leistung von Sven Ulreich, noch von Bernd Leno oder auch Hoffenheims Tom Starke bewerten. Ich finde es jedoch erstaunlich, wie beständig und gut Bernd Leno mit seinen 19 Jahren bei Leverkusen spielt. Er zeigt keine Anpassungsschwierigkeiten.

Sie sind inzwischen 32 Jahre alt und weiter auf Vereinssuche. Trainieren Sie noch bei Zweitligist Eintracht Frankfurt mit?

Ja, genau. Und dafür bin ich Armin Veh sehr dankbar.

Geht da vielleicht auch mehr?

Nein. Eine Verpflichtung wurde schon zu Beginn ausgeklammert. Mir wurde direkt gesagt, dass die Eintracht im Tor ausreichend besetzt (Oka Nikolov, Thomas Kessler und Aykut Özer; Anmerkung der Redaktion) ist.

Wie sehen dann Ihre konkreten Planungen für die nächsten Monate aus? Zum Beispiel: Wo wohnen Sie?

Ich habe meinen Wohnsitz in Stuttgart. Wenn ich aber unter der Woche in Frankfurt trainiere, wohne ich in meinem Heimatort Hofheim bei Worms. Es ist so: Ich will einfach wieder im Tor stehen und Spaß an meinem Beruf haben. Dafür sondiert mein Berater den Markt und prüft vorab die Seriosität der Anfragen. Die Entscheidungsmacht liegt aber voll in meinen Händen.

Welche Liga und welche Verein wären da besonders interessant für Sie?

Natürlich würde ich am liebsten wieder in Deutschland spielen, aber auch anderen Ligen gegenüber würde ich mich nicht komplett verschließen. Der Torhütermarkt aktuell ist schwierig.