Der Weg zu einer Standardkleidergröße ist für Frau S. noch weit. Der Arzt riet ihr, regelmäßig zum Schwimmen zu gehen. Doch den Eintritt für das Hallenbad kann sich die Frau mit gesundheitlichen Problemen nicht leisten.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Fall 8: Gut 14 Kilo hat Frau S. schon abgenommen. Aber der Weg zu einer Standardkleidergröße ist noch weit. Der Arzt riet ihr, regelmäßig zum Schwimmen zu gehen. Die überflüssigen Kilos legte sie zu, nachdem sie mit dem Rauchen aufgehört hatte. Außerdem muss sie wegen ihrer psychischen Erkrankung Medikamente einnehmen, deren Nebenwirkung ist ebenfalls eine Gewichtszunahme ist.

 

Das Baby kam ins Heim

Frau S. lebt mit ihrem jüngsten Kind zusammen. Die anderen haben einen eigenen Hausstand. Zu ihren älteren Kindern hat sie keinen oder nur sporadischen Kontakt. „Denen war ich keine gute Mutter“, gesteht sie. „Ich habe mich nicht um sie gekümmert und sie auch geschlagen.“ Als ihr erstes Kind zur Welt kam, lebte Frau Sch. auf der Straße. Das Baby kam in ein Säuglingsheim. Das Kind lebte insgesamt zwölf Jahre in Heimen. Als sie das zweite Kind erwartete, hatte sie einen Job in einer Gaststätte im Bayerischen. Dieses Kind lebte einige Zeit bei ihr. Zusammen mit ihm zog Frau Sch. vor rund 20 Jahren in den Mittleren Neckarraum. Hier lernte sie ihren dritten Partner kennen und heiratete. Dass diese Ehe nicht glücklich werden würde, ahnte sie. „Aber ich wollte das nicht wahrhaben. Ich wollte einfach mal wissen, wie es ist, wenn man verheiretat ist“, gibt sie zu.

Hochzeit ohne Feier

Schon am Tag der Hochzeit kam die erste große Enttäuschung. Der Bräutigam hatte in der Nacht zuvor so exzessiv mit seinen Freunden gefeiert, dass er nach der Trauung nicht mehr in der Lage war mit seiner Frau auszugehen.

Zwei Kinder gingen aus der Ehe hervor. Das Familienleben war vom Feldwebelton des Ehemanns geprägt. Frau Sch. ließ sich nach wenigen Jahren wieder scheiden. Die beiden jüngeren Kinder hat sie alleine großgezogen. Beiden haben einen guten Schulabschluss. Die älteren Kinder wuchsen bei der Großmutter auf.

Frau S. ist Mitte fünfzig und lebt von einer Erwerbsminderungsrente, mit der sie gerade so hinkommt. Für den regelmäßigen Besuch des Hallenbads reicht sie nicht aus. Mit einer Wertkarte, die 200 Euro kostet, ermäßigt sich der Eintrittspreis um jeweils 15 Prozent, so dass Frau Sch. damit regelmäßig zum Schwimmen gehen könnte.

Ein Leben mit vielen Schicksalschlägen

Fall 9 : Die Rente von Herrn P. reicht gerade für das Nötigste. Jetzt aber benötigt der Mann Mitte sechzig eine Bifokalbrille, die seine Augen zudem vor UV-Licht schützt. Herr P. ist durch eine Erkrankung der Augen stark sehbehindert.

Mehrfach in seinem Leben wurde er von Schicksalschlägen getroffen. Mit 37 Jahren hatte er einen schweren Unfall. Danach war er eineinhalb Jahre ans Krankenbett gefesselt. Nach seiner Genesung war klar, dass er wegen der Spätfolgen des Unfalls nicht mehr arbeiten kann. Somit wurde er mit Ende dreißig zum Frührentner. Er musste sich weiteren Operationen unterziehen, die aber alle nicht den gewünschten Erfolg brachten. Herr P. lebt allein. Wegen seiner gesundheitlichen Probleme hat er zusätzliche Ausgaben für Medikamente. Außerdem ist Herr P. Diabetiker und benötigt zwei Paar orthopädische Schuhe – ein Paar für drinnen, ein Paar für draußen. Die Eigenbeteiligung kann er aus eigener Tasche nicht finanzieren.

Weitere Informationen unter:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz-hilfe

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