Herr G. ist psychisch krank und kommt mit dem wenigen Geld, das er zur Verfügung hat gut aus. Jetzt kann wegen der technischen Umstellung des TV-Formats seinen alten Röhrenfernseher nicht mehr benutzen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

14 Stuttgart - An ihrem freien Tag besucht die Schwester Herrn G. „Wir bleiben dann meistens bei mir in der Wohnung, unterhalten uns oder spielen Karten“, berichtet er. Er ist vor Jahren so schwer an einer Psychose erkrankt, dass er lange in einer betreuten Wohngemeinschaft untergebracht war. Seit einiger Zeit meistert er sein Leben auch dank richtig dosierter Medikamente wieder selbst und lebt alleine in einer Mietwohnung. „Mit meinen beiden Freunden gehe ich viel spazieren und zwei bis drei Mal in der Woche kochen wir zusammen“, erzählt er.

 

Drohende Gestalten nach Dienstschluss

Herr G. hat ein Diplom als Bibliothekar. „Ich habe in dem Beruf leider keinen Job bekommen. Das ist brotlose Kunst“, sagt er. Seinen Lebensunterhalt verdiente er vor seiner Erkrankung als Wachmann in der Nachtschicht bei einem Sicherheitsdienst. Morgens, wenn er mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fuhr, kamen sie immer öfter: die Wahnvorstellungen. „Es waren Figuren wie auf Dürers Kupferstich mit dem Titel Ritter, Tod und Teufel“, beschreibt er das, was in seinem Kopf damals vor sich ging und betont, dass er nie Drogen genommen hat. Die Psychose musste andere Auslöser gehabt haben – welche, weiß niemand. „Ich habe mich immer weiter in meine Wahnvorstellungen reingesteigert und dachte, dass alle mit dem Teufel unter einer Decke stecken.“ Auch die eigenen Arbeitskollegen sah er nur noch negativ.

Sprung vom Balkon

Herr G. ging nicht mehr zum Dienst und machte ein halbes Jahr gar nichts mehr: bezahlte keine Miete, ging nicht zum Jobcenter und lebte von seinen Ersparnissen. Als die Situation eskalierte und die Figuren ihn immer stärker bedrohten, sprang er vom Balkon aus dem zweiten Stock. „Ich hatte Glück im Unglück und kam mit ein paar Prellungen davon“, berichtet er. Danach kam er in die psychiatrische Klinik, dann in die betreute Wohngemeinschaft. Mit Mitte dreißig war klar, dass er nie wieder arbeiten kann und der Arzt riet ihm zur Frühverrentung.

Fernsehabende fehlen jetzt

Herr G. besitzt weder ein Smartphone noch einen Computer. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt war bisher sein alter Röhrenfernseher. Seit der Umstellung auf den TV-Standard DVB-T2 HD im Sommer, kann er das Gerät nicht mehr verwenden. „Das war noch von Quelle“, erinnert er sich. Jetzt hätte er gerne einen funktionsfähigen Fernseher. „Abends ab der Tagesschau habe ich schon gerne geschaut“, sagt er. Herr G. kommt mit dem wenigen Geld, das er zur Verfügung hat, gut aus und spart sogar etwas an für Kleidung. Aber einen neuen Fernseher kann er sich nicht leisten.

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