Seit seiner Kindheit ist Herr M. Diabetiker. Als Folge davon arbeiten jetzt seine Nieren nicht mehr. Dreimal in der Woche muss an die Dilayse. Jetzt mussten ihm wegen der Diabetes vier Finger amputiert werden.

Lokales: Sybille Neth (sne)

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Stuttgart - Kein Eis, keine Kekse – so ist Herr M. aufgewachsen. Wenn er etwas Süßes essen durfte, dann nur aus dem Angebot für Diabetiker. „Und diese Sachen schmecken ja wie Papier“, kritisiert er. Mit elf Jahren lernte er eine Spritze aufzuziehen und sich selbst Insulin zu injizieren. Als bei ihm vor 30 Jahren Diabetes diagnostiziert wurde, war der Insulin-Pen noch nicht erfunden. Heute, mit Ende dreißig, hat Herr M. schwerste gesundheitliche Probleme. Sie sind Folgewirkungen seiner Diabetes: „Ich bin ein besonders krasser Fall“, sagt er mit seiner Art von Galgenhumor.

Treppen steigen ist unmöglich

Inzwischen haben auch seine Nieren versagt. Dreimal in der Woche muss er für fünf Stunden an die Dialyse. Zeit, in der er Fernsehen schaut oder Musik hört. Lesen geht nicht, denn auch seine Augen sind durch die Krankheit extrem schlecht geworden. Er kann kaum Treppen hinuntergehen und sieht nur verschwommen. Tatsächlich muss er deshalb im Männerwohnheim für Obdachlose in einem Zimmerchen mit Küchenzeile leben. Er findet keine geeignete Wohnung, denn die müsste im Erdgeschoss liegen oder einen Lift haben. Eine normale Brille nützt ihm nichts, denn die Sehnerven sind geschädigt.

Der Kreislauf macht schlapp

Herr M. lebt von Hartz IV. Dies wird sich auch nicht mehr ändern, denn er kann nicht mehr arbeiten, obwohl er es gerne tun würde. „Mein Gesundheitszustand ist stark tagesabhängig“, erklärt er. Manchmal kann er sich wegen massiver Kreislaufprobleme kaum auf den Beinen halten. Deshalb musste er alle Versuche, auf dem zweiten Arbeitsmarkt wenigstens einen Ein-Euro-Job zu machen, wieder aufgeben.

Als Animateur auf Mallorca

Nach dem Abitur begann er eine Gärtnerlehre, die der aus gesundheitlichen Gründen nicht zu Ende machte. Seinen Lebensunterhalt verdiente er in der Gastronomie. „Ich habe immer gekellnert“, erzählt er. Zwischendurch jobbte er ein Jahr lang als Animateur in einem Hotel auf Mallorca. Morgens führte er durch die Sportprogramme, nachts regelte er den Ton für die Show und weit nach Mitternacht baute er zusammen mit dem Team die Requisiten wieder ab und das Bühnenbild für den nächsten Abend wieder auf. Danach hatte er einen Kiosk auf einem Campingplatz.

Die Nieren arbeiten nicht mehr

Er selbst kocht gerne, was wegen seiner körperlichen Leiden aufwendig ist. Derzeit muss er jedoch erst wieder lernen, wie man die Zutaten schneidet oder einen heißen Topf hält, denn an seiner rechten Hand mussten ihm alle Finger amputiert werden. „Glücklicherweise kann ich vieles mit Links“, sagt er hoffnungsvoll. Vor zwei Jahren erhielt er die niederschmetternde Diagnose, dass seine Nieren nicht mehr richtig arbeiten. Innerhalb kurzer Zeit hat sich sein Zustand rapide verschlechtert. Jetzt benötig Herr M. eine Spezialbrille für Sehbehinderte. Damit kann er sich gefahrloser in der Öffentlichkeit bewegen und vielleicht sogar die eine oder andere Treppe wieder bewältigen. Die Kosten von 420 Euro übernimmt weder die Krankenkasse noch das Sozialamt

Fall-17 Die psychisch Kranke Frau arbeitet im Ehrenamt

17 Die Küche von Frau B. ist einem schlechten Zustand. Sie hat sie vor 15 Jahren schon gebraucht übernommen. Der Herd ist kaputt, die Schubladen und Türen schließen nicht mehr. Frau B. ist psychisch krank und lebt alleine. Sie bezieht eine kleine Rente, weil sie nicht mehr arbeiten kann. Dennoch hat sie ehrenamtlich verschiedene Aufgaben im sozialen Bereich übernommen.

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